Aqua-Sol-Umbau: Vereine sind in Sorge

Taucher und Schwimmer rechnen mit einigen Einschränkungen. In Kürze stehen Gespräche mit den Stadtwerken an.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Seit Anfang März liegen die Fakten auf dem Tisch: Für 7,5 Millionen Euro wird das Schwimmbad Aqua-Sol umgebaut. Dort, wo sich derzeit noch das 50-Meter-Außenbecken befindet, wird eine neue Schwimmhalle gebaut, unter anderem mit einem 25-Meter-Becken ohne Sprunganlage und einem neuen Fitness-Becken (die WZ berichtete). Wegen der Arbeiten müssen sich Badbesucher daher ab Herbst 2018 voraussichtlich bis Frühjahr 2020 auf Einschränkungen einstellen. Doch vor allem die ortsansässigen Vereine, die im Schwimmbad regelmäßig trainieren, sind von den Maßnahmen nachhaltig betroffen.

Viele Fragezeichen gibt es derzeit noch beim Tauchclub Flipper. „Ich habe die Befürchtung, dass wir ein Stück weit an Attraktivität verlieren werden“, sagt Guido Scholz, Vorsitzender des Clubs. „Die ganze Planung ist für uns noch nebulös.“ Aus diesem Grund habe er für Ende März einen Termin mit den Stadtwerken als Betreiber des Schwimmbads vereinbart. Scholz: „Ich hoffe zu erfahren, was auf uns zukommt, damit wir wissen, wie wir in Zukunft planen können.“

Am meisten mache dem Verein zu schaffen, dass das neue 25-Meter-Becken keine Tiefe von 3,50 Meter mehr haben wird. Dort sieht der Vorsitzende das Risiko eines Nachwuchs-Problems. Die Überlegung, im Sommer und Winter im Außensprungbecken zu trainieren, sieht Scholz kritisch. „Dort brauche ich im Winter kein Training für Kinder anzubieten. Wie soll ich sie dafür begeistern, bei Minusgraden und im Regen ins Wasser zu steigen?“

Weitere Fragen stellen sich dem Vereinsvorsitzenden bezüglich des wegfallenden 50-Meter-Beckens. „Streckentauchen wird somit schwierig. Sollte das 25-Meter-Becken eine ausreichende Tiefe haben und wir würden von den vier Bahnen zwei fürs Training bekommen, hätten wir schnell einen Whirlpool im Becken“, so Scholz. Von seinem Termin Ende März mit den Stadtwerken erhoffe er sich, dass seine Fragen zur künftigen Ausrichtung des Vereins beantwortet werden. „Derzeit sind die Vereine aus meiner Sicht nicht so in die Planung eingebunden, wie ich es mir wünschen würde“, sagt Scholz.

Das sieht Florian Kalytta, Pressesprecher des SV Aegir Kempen, ähnlich. Der Vorstand habe von den Plänen im Aqua-Sol erst aus der Zeitung erfahren und deshalb auch nicht frühzeitig die Mitglieder informieren können. Unklar sei auch, wie es später in der neuen Halle weitergehen werde. Deshalb gebe es kurz vor Ostern ein Gespräch mit Vertretern der Stadtwerke, bei dem die Probleme besprochen werden sollen. „Bei allem Verständnis für die Wirtschaftlichkeit möchten wir eine Perspektive für unsere Mitglieder“, so Kalytta.

Der Verein bedauert sehr, dass er das 50-Meter-Becken nicht mehr für den Burgsprint nutzen kann. Diese Veranstaltung könne deshalb nicht mehr in der bisherigen Form durchgeführt werden. Damit würden für den SV Aegir wichtige Einnahmen wegfallen, denn die Teilnehmer am Burgsprint mussten Startgelder zahlen.

„Zudem hätten wir im nächsten Jahr den 40. Burgsprint durchgeführt“, bedauert Florian Kalytta, dass es wohl keinen Jubiläumswettkampf geben wird.