„Der Preis- und Konkurrenzdruck in der Branche ist zu groß. Dem waren wir nicht mehr gewachsen“, begründet Wollgarten die Geschäftsaufgabe. Besonders Großfilialisten machten der Firma Janssen zu schaffen. Beispiel: Seitdem die Edeka-Filiale im Kempener Hagelkreuz renoviert und dort ein moderner Ableger der Büsch-Kette untergebracht ist, seien die Umsätze in der benachbarten Janssen-Filiale zurückgegangen. In St. Hubert sei die Situation ähnlich. Dort machte unter anderem die Landbäckerei Stinges an der Breite Straße Konkurrenz.

Und auch die großen Discounter wie Aldi und Lidl mit ihren Brotback-Automaten seien eine Konkurrenz für mittelständische Unternehmen wie die Bäckerei Janssen. „Da wird dann vielfach nur noch auf den niedrigen Preis und nicht mehr auf Qualität geachtet“, sagt Annette Wollgarten.

Bei Janssen seien etwa 40 Angestellte in Voll- und Teilzeit von der Schließung betroffen. Die Produktionsstätte war in Kerken an der Gelderner Straße. „Wir sind jetzt dabei, Alternativen für unsere Mitarbeiter — vor allem die Auszubildenden — zu suchen.“

Annette Wollgarten, Bäckerei Janssen

Wie es für das Ehepaar Wollgarten weitergeht, stehe noch nicht fest. Annette Wollgarten: „Wir kümmern uns jetzt zunächst mal um alle Mitarbeiter. Außerdem haben wir mit der Abwicklung des Geschäftes genug zu tun.“ Eine Herzensangelegenheit sei es ihr und ihrem Mann Thomas, sich bei der Kundschaft zu bedanken: „Viele Menschen haben uns über die Jahre die Treue gehalten. Es tut uns leid, dass wir den Menschen unsere Produkte nicht mehr anbieten können.“