Beim 24-Stunden-Schwimmen zählt jede Bahn
Im Hallenbad an der Grefrather Stadionstraße haben Sportler die vergangene Nacht zum Tag gemacht.
Grefrath. Auf die Plätze, fertig, los! Um 8 Uhr fiel Freitagmorgen der Startschuss für die 18. Auflage des 24-Stunden-Schwimmens. Es wird jährlich von der Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, im Grefrather Hallenband an der Stadionstraße veranstaltet. Geschwommen wird dabei jedes Mal die ganze Nacht hindurch. Noch bis heute, 8 Uhr, zählt jede Bahn, denn bei der anschließenden Siegerehrung geht es um Urkunden, Medaillen, Pokale — und natürlich um die Ehre.
Das Prinzip ist einfach: Schwimm-Teams melden sich im Voraus an, Einzelschwimmer können ihre Teilnahme vor Ort anmelden und gleich losschwimmen. Nach zwei Bahnen im 25-Meter-Schwimmbecken machen freiwillige „Bahnen-Zähler“ ein Kreuz auf der Startkarte. So wird mitgezählt, wer in 24 Stunden die längste Strecke zurückgelegt hat.
In 15 Altersklassen entscheidet sich dann, wer die Pokale und Medaillen mit nach Hause nehmen darf. Der Team-Pokal ist in diesem Jahr besonders begehrt. „20 Mannschaften haben sich angemeldet“, sagte Thomas Türk, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe am Freitag am Rande der Veranstaltung. „Das sind erheblich mehr als in den Vorjahren.“
Dabei konnten in diesem Jahr viele Kinder nicht teilnehmen. „Das liegt an einem Schwimmerlass, den es seit 2014 gibt. Dieser besagt, dass Kinder nur mit dem bronzenen Schwimmabzeichen teilnehmen dürfen“, erklärte Türk. „Viele jüngere Kinder können dadurch nicht mitmachen, deshalb nehmen auch weniger Schulklassen teil als sonst.“ Für die Schulen, die mitschwimmen konnten, wurde Freitagvormittag ein Teil des Schwimmbeckens „geblockt“.
Darunter waren einige Kinder und Jugendliche der Grefrather Sekundarschule, der „Schule an der Dorenburg“. „Wir sind heute Morgen um 9.30 Uhr mit dem Schul-Team angetreten“, sagte Yannik (16), der gemeinsam mit Laura (17) eine Schwimm-Pause in der Cafeteria einlegte. Nach der Schule wollten beide als Einzelschwimmer weitermachen und hatten bis zum Mittag schon einiges an Strecke zurückgelegt. Auf die beiden wartete aber noch ein langer Tag. „Wir wollen mindestens bis 21 Uhr weiterschwimmen“, erklärte Laura.
Generell war wegen der besonderen Atmosphäre in den Abendstunden immer etwas los im Becken. Das bedeutete auch für die freiwilligen Helfer eine lange Nacht. Damit sie beim Zählen der Bahnen nicht durcheinander kamen, war ein gutes Gedächtnis gefragt. „Ich präge mir die Badekappen und den Schwimmrhythmus der Personen ein“, sagte Manuela Wackertapp. „Wenn zwei die gleichen Badekappen tragen, muss ich mir die Gesichter merken.“
Immer wieder hielten Schwimmer am Beckenrand an und erkundigten sich nach ihrer Meter-Zahl. Wackertapp: „Gerade Kinder sind ehrgeizig und fragen oft nach. Manchmal muss man dann auch zu einer Pause raten, wenn man sieht, dass sie erschöpft sind.“