Beim "Stadtradeln" Kilometer zählen

Alle Kommunen des Kreises Viersen fordern mit der Aktion "Stadtradeln" ihre Bürger im Juni auf, CO2 zu sparen, indem sie das Auto stehenlassen.

Foto: Kreis Viersen

Kreis Viersen. Wenn Wettermann Sven Plöger doch schon eine Sonnenschein-Prognose für Juni geben könnte. Wenn die Gangschaltung nicht so haken würde. Wenn ich einen größeren Korb am Lenker hätte, um auch größere Einkäufe mit dem Rad erledigen zu können.

Foto: Kurt Lübke

Wenn, wenn, wenn. . . Schluss damit! Wagen abstellen, Autoschlüssel in die Schublade, stattdessen rauf aufs Rad, Kilometer machen. Und zählen! Der Kreis Viersen hat die erst- und einmalige Chance, bundesweit als fahrradfreundlich(st)e Gegend 2017 zu punkten.

Andreas Budde, Technischer Dezernent des Kreises Viersen, unterstützt die Anreize, damit Bürger öfter das Rad nutzen.

Kempen, Grefrath, Willich, Tönisvorst, Viersen, Nettetal, Niederkrüchten, Schwalmtal und Brüggen — alle neun Städte und Gemeinde gehen an den Start. Jede für sich. Und alle gemeinsam als Kreis.

„Stadtradeln“ ist eine bundesweite Aktion des Klima-Bündnisses (siehe Kasten). Sie feiert in diesem Jahr bereits ihr Zehnjähriges. Bisher war der Kreis Viersen — bis auf Klassenprimus Willich — im Teilnehmerfeld allerdings ein weißer Fleck. Nur Willich radelte drei Jahre vorweg. Nun gehen alle Nachbarstädte im Aktionszeitraum vom 10. bis zum 30 Juni — 21 Tage lang — in den Sattel.

Idee und Ziel hinter der Strampel-Kampagne: Das klimaschädliche Co2 vermeiden, indem das Auto stehenbleibt und geradelte Kilometer addiert werden. Aktuell machen bereits 560 Kommunen mit. 2016 waren es 177 000 Radler.

Marcel Gellißen, Projetkoordinator der Stadt Willich. Er bereitet sich schon zum vierten Mal auf das Event vor.

Mitradeln - allein, als Teilnehmer eines offenen Stadtteams oder als eigene Gruppe — ist kinderleicht. „Der Reiz liegt auch im Wettbewerb mit Spaßfaktor gegen andere Teams und andere Kommunen“, sagt Felix Schütte, Klimaschutzmanager des Kreises Viersen. „Online werden die geradelten Kilometer eingetragen und das ersparte CO2 errechnet.“ Preise und Auszeichnungen sind zusätzliche Motivation.

Auch Kommunalpolitiker sollen „erfahren“, wo auf ihren Wegen durch den Kreis die Zweiräder wie geschmiert laufen oder wo es ein Schlagloch nach dem nächsten zu umfahren gilt. Stadtradeln zeichnet auch das fahrradaktivste Kommunalparlament aus.

Erste Anmeldungen liegen bereits vor, 200 kreisweit insgesamt (Stand Mittwoch). Das ist ausbaufähig. Schlechtwetterausreden zählen nicht.