Betreuungsdienst: Der Bedarf steigt
Der private Dienstleister aus Kempen vergrößert sich.
Kempen. Die Lebenssituation von Menschen zu verbessern, hat sich der „Wegweiser Betreuungsdienst“, privater Dienstleister im Bereich des ambulant betreuten Wohnens, als Aufgabe gesetzt. Fast 50 Menschen betreuen Chef Detlev Schürmann und sein Team derzeit — Tendenz steigend.
Schürmann, der als Vorsitzender der Vereinigten Turnerschaft (VT) bekannt ist, begann im Januar 2010 allein mit einer Handvoll betreuter Personen. Mit der Zeit vergrößerte er sein Team. „Wenn Leute zu uns kommen, dann weil sie Unterstützung brauchen. Deswegen erweitern wir auch, wenn es möglich ist“, sagt der Diplom-Sozialarbeiter und Gesundheitswissenschaftler.
Mittlerweile arbeiten neben ihm sechs weitere Sozialpädagogen in der Firma, dazu vier Angestellte im Bereich der sogenannten Assistenzleistungen. Eine weitere Stelle ist bereits ausgeschrieben, denn Schürmann erwartet „wachsenden Bedarf“. Zwei bis drei neue Klienten im Monat verzeichnet der Betrieb.
Das Team betreut volljährige Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung sowie Suchtkranke, die nicht in einer stationären Einrichtung wohnen. Und auch von Behinderung bedrohte Personen können sich helfen lassen. „Dazu zählen Personen, die länger als sechs Monate chronisch krank sind. Sie haben dann einen Rechtsanspruch auf diese Hilfe. Das wissen viele nicht“, erklärt Schürmann.
Die sogenannten Bezugsbetreuer kümmern sich um die Betroffenen. Sie führen viele Gespräche, helfen bei Rechts- und Geldfragen, unterstützen in Behördenangelegenheiten oder sind einfach nur mal zum Plaudern da. Hinzu kommen Assistenzleistungen wie Hilfe beim Aufräumen oder bei Arztbesuchen. „Die Patienten sollen wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, dauerhaft“, sagt Schürmann: „Dafür versuchen wir, individuelle Lösungen zu finden“.
Oft werden ihm die Personen von Ärzten zugewiesen. Wer Hilfe braucht, kann aber auch von sich aus kommen. „Wir führen dann ein Erstgespräch. In dringenden Fällen handeln wir auch sofort“, sagt der 51-Jährige. Der Betreuungsdienst mit Sitz in Kempen ist im gesamten Kreis Viersen tätig, zudem im Kreis Kleve.
Eines der größten Probleme sieht Schürmann darin, geeigneten Wohnraum für seine Klienten zu finden. „Wir sind an Vorgaben gebunden“, sagt der Sozialarbeiter. Man habe deshalb auch schon selbst Wohnungen gekauft.