Bischof zum Anfassen
Mehrere Tage ist Heinrich Mussinghoff nun in Grefrath und führt Gespräche.
Grefrath. Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff hat seine mehrtägige Visitation in Grefrath begonnen. An seinem ersten Tag vor Ort war er am Dienstag unter anderem im Altenzentrum in Oedt. „Die Ökumene lebt hier“, sagte Pflegedienstleiterin Diane Hartel zum Besuch des höchsten katholischen Würdenträgers der Region in der evangelischen Einrichtung an der Oststraße. Regelmäßig würden Gottesdienste für Gläubige beider Konfessionen angeboten.
Im „Italienischen Markt“, dem Veranstaltungsbereich des Altenzentrums, betete Mussinghoff mit den versammelten Senioren das Vaterunser und sang mit ihnen „Großer Gott, wir loben dich“. Außerdem erklärte er den Grund seines Besuchs: „Bei Visitationen geht der Bischof durch die Gemeinden und versucht herauszufinden, ob es gut läuft und was eventuell verbessert werden muss.“
Nach dem Kirchenrecht ist der Bischof verpflichtet, die Pfarreien seiner Diözese alle fünf Jahre „zu visitieren“, wie es heißt. Er führt Gespräche mit dem pastoralen Personal — wie am Dienstag bereits geschehen — und trifft sich mit den Gremien (Kirchenvorstand, GdG-Rat), was in der kommenden Woche erfolgen soll. Außerdem besucht er kirchliche Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen.
Die Visitation der großen Pfarrei St. Benedikt mit den Gemeinden St. Laurentius (Grefrath), St. Josef (Vinkrath), St. Vitus (Oedt) und St. Heinrich (Mülhausen) dauert bis Mitte November. Allerdings ist der Bischof nicht die ganze Zeit vor Ort, lediglich fünf Tage sind vorgesehen. Nach dem Start am Dienstag geht es am 4. und 5. November weiter. Zur Seite steht dem Bischof der erst kürzlich wiedergewählte Regionaldekan und Grefrather Pfarrer Johannes Quadflieg.
Zum Abschluss des Besuchs wird am Sonntag, 16. November, 10 Uhr, eine Messe in St. Vitus gefeiert, zu der alle Vereine und Gruppierungen eingeladen sind. Vielleicht ist dieses Pontifikalamt in Oedt der letzte Auftritt des Aachener Bischofs in Grefrath: Im kommenden Jahr wird er 75 Jahre alt und erreicht das bischöfliche „Rentenalter“. Dann will er, wie er am Dienstag sagte, den Papst bitten, einen Nachfolger zu bestimmen.