Kempen Andreas Rekittke hat den Vogel abgeschossen
Kempen · „Kitti“ trat erst vor einem Jahr den Blauen Husaren bei. Fest fand erstmals auf dem Parkplatz an der Burg statt.
Auf dem Parkplatz an der Kempener Burg herrschte am Samstagnachmittag fast schon Reizüberflutung: Das Trommler- und Pfeiferkorps Schmalbroich sorgte für klassische Kirmesklänge, aus Lautsprechern quollen Schlagermusik und die aktuellen Spielstände der Fußballbundesliga, hinzu kamen ebenso markige wie lautstarke Trinksprüche. Und immer wieder fielen Schüsse – kein Wunder, ermittelte doch die Blaue Husaren Schützenbruderschaft Kempen 1972 ihren neuen König. „Kitti ist König“, hieß es gegen 17.45 Uhr. Andreas Rekittke war erst vor einem Jahr in die Bruderschaft eingetreten. Der 48-Jährige, der in der Fertigungssteuerung bei De Beukelaer arbeitet, wird während seiner dreijährigen Regentschaft von den Ministern Stefan Franken und Heinz-Gerd Plenker unterstützt.
Besucherzahl deutlich höher
als früher auf dem Schulhof
Heinz-Gerd Plenker war als Brudermeister so richtig glücklich: „Endlich dürfen wir als Bruderschaft der Kempener Ortsmitte vor der Burgkulisse unser Königsschießen veranstalten, dürfen zeigen, dass es innerhalb der Stadtmauern noch Schützenvereine gibt.“ Die Zahl der Besucher habe sich im Vergleich zu den Vogelschüssen auf dem Schulhof der Regenbogenschule deutlich erhöht. Die Rechnung war also aufgegangen.
17 Schützen beteiligten sich an dem Schießen, gut die Hälfte von ihnen sollten nicht mehr antreten, als der Vogel anfing zu wackeln. Der stammt übrigens aus der Unterweidener Schreinerei von Peter Ista. Heinrich Pink hielt als noch amtierender König voll auf das hölzerne Federvieh. Er wusste, dass er sein Königssilber abends im Kolpinghaus würde abgeben müssen. Was er dagegen kaum geahnt haben dürfte: Der 85-Jährige, der nicht nur König, sondern auch stellvertretender Kassierer und Schatzmeister war, bekam von Bezirksbundesmeister Uli Loyen das St. Sebastianus Ehrenkreuz verliehen. Während er im vergangenen Jahr noch mit einem Luftgewehr geschossen hatte, war jetzt erstmalig Schrot in dem Gewehr, mit dem auf den hölzernen Vogel geschossen wurde. Schießmeister Georg Lange und sein Stellvertreter Ludwig Bönninger leiteten das Schießen um die Würde des
Schützenkönigs.
Zu den Ehrengästen gehörten Bürgermeister Volker Rübo, der Stellvertretende Bürgermeister Otto Birkmann sowie Ehrenbezirksbundesmeister Theo Kother. Am Sonntag standen der Festzug und der Frühschoppen auf dem Programm. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg, die Fahnenschwenkergruppe aus Wachtendonk-Gelinter gab eine Kostprobe ihres
Könnens.