Falscher Paketbote Brutaler Überfall in Kempen: Polizei hat noch keine heiße Spur

Kempen · Nachdem ein falscher Paketbote und zwei Komplizen eine Frau in ihrem Haus in Kempen überfallen und verletzt haben, hat die Polizei einige Hinweise bekommen. Für die Ermittler ist es ein eher seltener Fall.

Die Polizei ermittelt weiter.

Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Nach dem spektakulären Überfall auf eine Frau in ihrem Haus im Wohngebiet „An der Kreuzkapelle“ hat die Polizei noch keine heiße Spur. Eine Sprecherin bestätigte auf Anfrage der WZ, dass es zwar einige Hinweise von Zeugen gegeben habe. Diese hätten aber noch nicht zu konkreten Ermittlungsergebnissen geführt.

Wie von der WZ berichtet, war die Frau am 8. Mai am hellichten Tag gegen 10 Uhr überfallen worden. Laut Polizei schellte es an der Haustür. Die Bewohnerin öffnete die Tür und sah sich einem angeblichen Paketboten gegenüber. „Der Mann stellte ein Paket im Hausflur ab und warf die Frau direkt an der Tür zu Boden. Während des Gerangels betraten zwei weitere vermummte Gestalten, vermutlich Männer, das Haus“, hieß es in einer Pressemitteilung der Polizei des Kreises Viersen.

Danach forderten die Täter die junge Frau auf, den Safe zu öffnen. Aus diesem entnahm das Trio mehrere Wertsachen – unter anderem Schmuck. Ebenso forderten die drei Männer weiteres Bargeld von der Frau, das sie ihnen aushändigte. Daraufhin zerrten die Männer ihr Opfer in den Keller des Hauses und schlossen es dort ein.

„Durch lautes Rufen gelang es der Frau, nach etwa 15 Minuten Nachbarn auf ihre Situation aufmerksam zu machen“, so die Polizei. Die Nachbarn konnten die leicht verletzte Kempenerin befreien und alarmierten anschließend die Polizei.

Solch einen Überfall hat die Polizei bislang äußerst selten registriert, wie eine Sprecherin auf Nachfrage der WZ sagte. Weitere Einzelheiten zum Vorgehen der Täter wollte die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nicht veröffentlichen. Der Prozessionsweg, an dem fünf sogenannte Stadtvillen und das Haus des Projektes „Besser gemeinsam wohnen“ stehen, befindet sich im ersten Bauabschnitt des Gebietes. Von dort blickt man auf die Parkanlage mit Kapelle und die St. Töniser Straße.

Die Männer wurden vom Opfer wie folgt beschrieben. Der als Paketbote verkleidete Mann sei etwa 1,80 Meter groß, zwischen 30 und 35 Jahre alt und von „normaler Statur“. „Er hatte kurzes dunkelblondes oder hellblondes Haar“, schreibt die Polizei. Laut Opfer sprach er Deutsch mit osteuropäischem Akzent. Der Mann sei wie ein Paketbote gekleidet gewesen und habe zudem vermutlich eine Sweatshirtjacke getragen. Darauf seien die Farben „Grün oder Blau mit Gelb“ zu sehen gewesen. Das Paket, das der Mann abgestellt und später wieder mitgenommen hat, habe ähnliche Farben gehabt. Die beiden Komplizen waren laut Polizei vermummt und etwas größer als der „falsche Paketbote“. Die beiden Männer konnte das Opfer nicht detailliert beschreiben. Hinweise: Tel. 02162/3770.

(tkl)