Festnahme Trickbetrügerin tappt in Falle von Seniorenpaar
Kempen · Ein Ehepaar hat bei der Festnahme von einer falschen Polizistin einen wesentlichen Beitrag geleistet. Sie waren zuvor zufällig an die Betrügerin geraten, haben ihre Masche durchschaut und mitgespielt.
Die Polizei hat am Montag (13.05.) mithilfe eines Ehepaars aus Kempen-Tönisberg eine falsche Polizistin festgenommen. Zuvor hatte sie versucht das Ehepaar zu bestehlen.
Die 27-jährige Frau habe sich als falsche Polizistin bei dem Ehepaar ausgegeben. Gegen 10.30 Uhr habe sie sich bei der 67-jährigen Rentnerin telefonisch gemeldet und ihr von einem wohl drohenden Einbruch berichtet. Mehrere Anrufer sollen die Frau unter Druck gesetzt haben und persönliche Auskünfte zu ihren Vermögensverhältnissen gefordert haben, berichtet die Polizei. „Die Wertsachen sollten dann ‚zur Sicherheit’ an eine Polizeibeamtin zur Aufbewahrung übergeben werden“. Die Seniorin habe allerdings sofort die Masche erkannt und konnte ihren Ehemann per Hand- und Schriftzeichen über den Anruf informieren. Dieser nahm die anschließenden Szenen mit dem Handy auf: Während die Rentnerin so tat, als würde sie im Haus nach ihren Wertsachen schauen, benachrichtigte sie die Polizei. Das Telefonat habe währenddessen angedauert und die Polizei konnte ohne Probleme bei dem Ehepaar eintreffen. Die Polizei sei zunächst verdeckt geblieben und habe die Rentnerin bei den Vorbereitungen der vermeintlichen Übergabe unterstützt, so die Polizei.
Gegen 11.55 Uhr sei die falsche Polizistin eingetroffen und die Polizei konnte sie festnehmen. Eine Stellungnahme seitens der Betrügerin gebe es nicht und die Ermittlungen laufen an.
„Ich spreche dem Ehepaar meine Hochachtung aus und verbinde dies mit einem großen Dankeschön“, lobt der Abteilungsleiter der Polizei Manfred Krüchten. Er warnt allerdings: „ Es sollte sich bei derartigen Anrufen aber niemand überschätzen, es ist wirklich nervenaufreibend, sich auf die Täter zum Schein einzulassen“. Vorallem ältere Menschen fallen solchen Betrügern zum Opfer. Der Polizei helfe es schon, wenn die Menschen bei betrügerischen Anrufen einfach auflegen und die Polizei informieren, so Krüchten. Ein guter Schutz sei auch, Telefonbucheinträge nicht mit ‚altmodisch’ klingenden Namen zu veröffentlichen. So können keine Mutmaßungen bezüglich des Alters oder Geschlechts hergeleitet werden.