Bundesverdienstkreuz für Willi Wittmann: Ein stiller Star des Sports in Nettetal
Das Bundesverdienstkreuz bekommt Willi Wittmann. Mehr als 50 Jahre ist er aktiv.
Schaag. Die Fußball-Weltmeisterschaft ist noch im Gange - es könnte also keinen besseren Zeitpunkt geben, um einen echten Fußball-Freund auszuzeichnen. Im Gegensatz zur deutschen Mannschaft hatte Willi Wittmann am Mittwochabend allen Grund zu feiern: Der 70-jährige Schaager erhielt das Bundesverdienstkreuz, überreicht von Landrat Peter Ottmann.
Zwei Dinge schätze er an Wittmann, so Ottmann: "Sie reden nicht nur, Sie krempeln die Ärmel auf." Und: "Sie sind ein Kind vom Niederrhein, in Lobberich geboren und aufgewachsen, seit 54 Jahren in Schaag heimisch. Sie haben die ursprüngliche Sprache der Weber, Krämer, Bauern oder Arbeiter mit der Muttermilch aufgesogen - und nie verhehlt."
Der gelernte Steuerberater, der als kaufmännischer Angestellter und schließlich als Büroleiter bei der Textilveredlung Schroers in Schaag tätig war, begann seine Fußballkarriere 1956 beim SuS Schaag. Er wurde Sportfunktionär, Trainer und Schiedsrichter und steht nun bereits seit 35 Jahren an der Spitze des Nettetaler Stadtsportverbandes. Als "stiller Star des Sports" rief er viele Veranstaltungen ins Leben und setzte sich lautstark für die Werner-Jaeger-Sporthalle in Lobberich ein.
Als Schiedsrichter machte sich Wittmann nicht nur Freunde. Als Günter Netzer mit Borussia Mönchengladbach 1969 zum Vereinsjubiläum gegen Rhenania Hinsbeck auf dem Platz stand und meckerte, wies Schiri Wittmann den späteren Weltmeister in die Schranken.
Neben dem Sport sei aber nicht zu vergessen, dass Wittmann auch in anderen Bereichen engagiert ist: Fünf Jahre saß er für die CDU im Nettetaler Rat, er fördert die Zusammenarbeit mit den Partnerstädten, besonders verbunden ist er der polnischen Stadt Elk, und ist für das Brauchtum aktiv. Wittmann war 1974 der erste Karnevalsprinz der Stadt Nettetal. ulli