Kempen: Das Oranje-Fieber in der Region steigt
fussball Das deutsche Team ist raus, aber die Holländer in der Region freuen sich auf das WM-Finale.
Kempen/Grefrath. Das WM-Aus von Jogis Jungs hat Fußball-Deutschland geschockt. Die Nationalmannschaft hat es gegen Spanien nicht ins Finale geschafft und spielt am Samstag nur um den dritten Platz (20.30 Uhr) gegen Uruguay. Im Finale am Sonntag treffen die Niederlande auf die iberische Elf. Die WZ hat sich bei Holländern aus der Region einmal umgehört.
"Natürlich fiebere ich mit den Niederländern mit", sagt Frank Janssen, Inhaber der Kempener Lichtspiele.
Zwar sei er wie schon sein Vater in Deutschland geboren, "vom Gefühl her Deutscher" und spricht nur "ziemlich verwässertes niederländisches Platt". Dennoch hat er niederländische Ahnen: Großvater Raimund und Urgroßvater Paulus Arnold kommen aus Roermond. Trotzdem wird nur das Deutschlandspiel am Samstag im Kino zu sehen sein. Das Finale schaut sich Janssen zu Hause an.
Währenddessen weht am Schulzentrum am Burgweg in Grefrath eine niederländische Flagge im deutschen Wind: Dort verleiht Hermann Winthuis, seit 28 Jahren Hausmeister des Schulzentrums, seiner Vaterlandsliebe Ausdruck. "Mein Schlachtruf fürs Finale lautet ,Oranje boven’. Ich hoffe, das Holland mit 2:0 gewinnen wird", sagt der 58-Jährige. Dennoch hätte der Niederländer gerne ein Finale gegen Deutschland gesehen: "Da gibt es immer spannende Zweikämpfe."
"Ein großes Lob an die deutsche Nationalelf" spricht Gerhard Gladigau, pensionierter Lehrer aus Kempen, aus. Dennoch fühlt er sich den Niederlanden eng verbunden: Seit 21 Jahren haben seine Frau Gisela und er ein Ferienhaus am Grevelinger Meer, wo er 14 Jahre lang Radio für deutsche Urlauber gemacht hat.
"Es würde mich freuen, wenn dieses kleine Land mit 15 Millionen Einwohnern, das immer schon gute Fußballer hervorgebracht hat, die WM gewinnt. Die toll verkleideten, friedlichen Fans werden danach das ganze Land orange streichen", ist Gladigau überzeugt.