Kempener Narren feiern beim Kostümball Die Jecken stürmen das Festzelt

Kempen · Im Zelt bleibt es trocken. „Kemp’sche Jecke fiere“ hieß es an der Otto-Schott-Straße und 2000 Besucher amüsierten sich beim Kostümball des Kempener Karnevalsvereins. Da war das Wetter draußen völlig egal.

Wenn Kemp’sche Jecke fiere ist gute Stimmung beim KKV-Narrenball im Zelt an der Otto-Schott-Straße.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Schwarze Engel, Hexen, Piraten, Zwerge, Marsmenschen, Hippies, Piraten, Tiger, Lichtgestalten, Rehe und sogar ein Rudel Dalmatiner – wohin der Blick fällt, im großen Festzelt an der Otto-Schott-Straße sind Kostüme in sämtlichen Varianten zu sehen. Wer zum Kostümball „Kemp’sche Jecke fiere“ vom Kempener Karnevalsverein (KKV) geht, der ist kostümiert unterwegs.

Rund 2000 Besucher haben das Zelt in eine Kostümparty mit megaguter Stimmung verwandelt. Simone, Ralf, Susan, Rene, Tanja, Frank, Anna und Christian haben sogar eine eigene Kiste Bier mitgebracht. Es handelt sich allerdings um etwas ganz Spezielles, es ist nämlich KK-Plörre in XXL. „Es war nicht einfach, sie ins Zelt zu kriegen. Wir hätten sie nicht durch den Eingang hindurch bekommen, wenn wir nicht vier Einzelteile gebaut hätten, die wir einzeln reingetragen und innen wieder zusammengebaut haben“, sagt Christian.

Der Fantasie und auch der Kreativität waren beim Kostümball kaum Grenzen gesetzt.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die acht Freunde sind als lebensgroße Bierflaschen verkleidet und stecken in einem 2,40 x 1,80 Meter großen und 1,60 Meter hohen Bierkasten mit Rollen. „Achtmal fünf Liter Plörre“ ist auf den Seitenwänden zu lesen. Dazu kommt das große KK-Logo ihrer eigens kreierten Biersorte. „Dass unser Bier KK heißen sollte, war klar. Letztendlich ist es KK-Plörre geworden“, erzählt Tanja.

Die Frauen der Gruppe haben die braunen Flaschenkostüme samt Kronkorken für den Kopf geschneidert und die Männer haben die Bierkiste gebaut. Man habe an jedem Bautag auch eine Kiste Bier getrunken, allerdings keine KK-Plörre, sagen die vier Männer und lachen.

Diese zwei Tannenbäume haben sich ihr sattes Grün erhalten und amüsierten sich frisch geschmückt beim Narrenball.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Nicht im Bierkasten, dafür aber in Autos stecken die 14 jungen Frauen der ersten Damenmannschaft des SC Bayer 05 Uerdingen. „Ich habe hier im vergangenen Jahr gefeiert. Fand es klasse, erzählte den anderen davon, und uns kam die Idee, als Figuren des Spiels von Mario Kart zu gehen“, sagt Lycia. Jedes der Pappautos, das per Gurt getragen wird, ist sogar mit Licht ausgerüstet. Als Scheinwerfer dienen aufgeklebte LED-Leuchten.

Leuchtend geht es auch bei Simone und Marion zu. Die Kempenerinnen sind als Phönixe aus der Asche unterwegs. Die auf dem schwarzen Outfit getragenen Lichterketten beleuchten Dutzende von aufgenähten orangfarbenen und gelben Federn sowie schmale Krepppapier-Streifen in den gleichen Farben. Es wirkt regelrecht mystisch. „Das wollten wir eigentlich schon letztes Jahr machen, aber da wurde ich krank. Und alleine wollte meine Freundin nicht als Phönix gehen. Sie hat quasi ein Jahr gewartet“, berichtet Simone. Mit orangfarbenen Perücken und kunstvoll geschminkten Gesichtern haben die beiden ihr Kostüm abgerundet.

Andere Frauen brauchen in ihren Kostümen etwas mehr Platz. Marion, Sabine, Petra, Franzi, Michelle und Bärbel sind als Schneekugeln unterwegs. „Wir haben diese witzige Idee aus dem Internet“, sagt Marion, in deren Schneekugel sich Schottland mit seinen Highlands und Seen wiederfindet. Unter dem weißen Schneegewirr verbergen sich Poolnudeln. „Wir haben immer zwei mit Draht stabilisiert und zusammengebunden. Darauf erfolgte der entsprechende Aufbau“, sagt Franzi, die sich für England als Schneekugellandschaft entschieden hat und sogar die Queen transportiert. Ob Ägypten, die Niederlande oder die Stadt Kempen – eine jede Schneekugel ist ein Hingucker.

Für das einziehende Prinzenpaar Peter I. und Brigitte II. gibt es viel zu sehen, bevor auch im Zelt das Feiern losgeht. Die Kostümparty, die zum 45. Mal an den Start ging, kann im Prinzip nur noch vom Rosenmontagszug getoppt werden (siehe Kasten). Der nach jetzigem Stand stattfinden wird, da sich die Stürme beruhigen sollen.

Ab 10.30 Uhr stellen sich die Zugteilnehmer auf der Vorster und Oedter Straße bis zum Kreisverkehr Birkenallee an den vorgezeichneten Stellen entsprechend der Zugnummer in umgekehrter Reihenfolge auf.Gegen 11.30 Uhr setzt sich dann Zugleiter Theo Balters auf dem geänderten Zugweg an der Vorster Straße in Bewegung. Zugbeginn ist um 12.11 Uhr am Peterturm. Nach dem Zug findet im Festzelt Otto-Schott-Straße wiederum eine riesige After-Zug-Party statt. Das Prinzenpaar wird mit großem Gefolge gegen 16.00 Uhr einziehen, und die besten Mottowagen und schönsten Fußgruppen werden mit über 2000 Euro prämiert.