Veranstaltungen Coronavirus: Halbfastenmarkt und Frühlingsfest stehen auf der Kippe

Kempen/Grefrath/Kreis Viersen · In Sachen Veranstaltungen stimmen sich die Bürgermeister im Kreis Viersen mit dem Landrat ab. Dabei geht es auch um die März-Termine in Kempen.

 Das Frühlingsfest Moden- und Produktschau auf dem Buttermarkt gehört seit 2018 zum Kempener Veranstaltungskalender. Für den Termin Ende März soll am Dienstag eine Entscheidung bekanntgegeben werden.

Das Frühlingsfest Moden- und Produktschau auf dem Buttermarkt gehört seit 2018 zum Kempener Veranstaltungskalender. Für den Termin Ende März soll am Dienstag eine Entscheidung bekanntgegeben werden.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Bei Absagen von Großveranstaltungen waren die Verantwortlichen in Deutschland bislang zurückhaltend. Doch spätestens nach den Aussagen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Events mit mehr als 1000 Besuchern wegen des Coronavirus abzusagen, dürfte sich das ändern. Zumal Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Sonntagabend auf die Spahn-Linie umgeschwenkt sind. Und so war das Thema Veranstaltungen und Corona das beherrschende bei den Verantwortlichen im Kreishaus und in den Rathäusern.

In Kempen stehen in Kürze zwei größere Veranstaltungen an, die nun auf der Kippe stehen. Die Rede ist vom Halbfastenmarkt (17. März) und vom Frühlingsfest (28. und 29. März). Über die Absagen beider Termine werde diskutiert, wie Stadtsprecher Christoph Dellmans bestätigt. „Es werden Gespräche mit dem Landrat geführt, so dass eine kreisweite einheitliche Entscheidungsfindung erfolgen kann. Daher wird die Stadt Kempen zu einen späteren Zeitpunkt entscheiden, inwieweit der Halbfastenmarkt und das Frühlingsfest stattfinden“, teilte Dellmans mit. Spätestens am Dienstagmittag soll es dazu eine Stellungnahme geben.

Die Gespräche mit dem Landrat haben unter anderem im Rahmen der Bürgermeisterkonferenz am Montagnachmittag stattgefunden. Dieser regelmäßige Austausch zwischen Landrat und Bürgermeistern war ohnehin terminiert – nun stand er im Zeichen des Umgangs mit dem Coronavirus.

„Der Vorschlag des Bundesgesundheitsministers geht in die richtige Richtung: Es ist natürlich sinnvoll, für die Absage von Veranstaltungen einen bundeseinheitlichen Maßstab zu finden. Die Zahl 1000 ist aber ein zu grober Maßstab“, teilte Landrat Andreas Coenen auf WZ-Anfrage vor dem Treffen mit den Bürgermeistern mit. „Es hängt ja nicht nur von der Größe einer Veranstaltung ab, ob sie vorsichtshalber abgesagt werden sollte. Es kann auch sinnvoll sein, kleinere Veranstaltungen abzusagen, wenn sich aus der Zusammensetzung der Teilnehmer ein erhöhtes Risiko ergeben kann. Was wir darum brauchen, ist ein Kriterienkatalog, der bei der Entscheidungsfindung hilft“, so Coenen. Mit Blick auf die beiden Kempener Termine im März stehe er in Kontakt mit Bürgermeister Volker Rübo.

Aus Tönisvorst gab es am frühen Montagabend bereits die erste Absage einer Großveranstaltung. „Das geplante Frühlingsfest, der historische Jahrmarkt, wird in St. Tönis Ende März leider nicht stattfinden“, teilte der Werbering „St. Tönis erleben“ mit. Aufgrund der aktuellen Lage sei dies im Interesse aller Beteiligten und Gäste entschieden worden. Das Fest sei auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. „Derzeit bemüht man sich um einen Alternativtermin, den es noch mit allen Beteiligten abzustimmen gilt. Sobald ein neuer Termin gefunden ist, wird dies zeitnah bekanntgeben.“

Neben dem Thema Großveranstaltungen ging es am Montag in vielen Corona-Pressemitteilungen auch um „kleinere“ Termine. So sagte die Sparkasse Krefeld eine für Mittwoch geplante Spendenübergabe aus dem PS-Sparen an mehrere Vereine ab. Auch die Stadtwerke Kempen reagierten auf das Coronavirus mit der Schließung des Servicecenters an der Heinrich-Horten-Straße. In Folge der ersten Infektion in Kempen sei diese Entscheidung getroffen worden, so die Stadtwerke. Die Schließung gelte bis auf weiteres. Die Mitarbeiter des Kundenservices sind telefonisch unter 02152/14960 zu erreichen. Das Schwimmbad Aqua-Sol soll nach Angaben der Stadtwerke „bis auf weiteres“ geöffnet bleiben.

Eine Grefrather Absage
hat nichts mit Corona zu tun

Eine Absage gab es am Montag im Grefrather Eissportzentrum – allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus, wie Veranstaltungsleiter Jan Lankes auf Nachfrage sagte. Die „Grefrather Hüttensause“ fällt aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes des Veranstalters mit anschließendem Genesungsprozess für mehrere Monate aus, so dass eine adäquate Produktionsvorbereitung und ein reibungsloser Veranstaltungsablauf leider nicht gewährleistet werden kann“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Sause mit Mallorca-Stars à la Willi Herren, Ina Colada und Oli P. soll im nächsten Jahr in Grefrath nachgeholt werden. Termin: 20. März 2021. Alle bereits gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Zurück zum Coronavirus: „Das ist natürlich auch bei uns ein Thema“, so Jan Lankes. Bislang gebe es aber keine weiteren Absagen im Eissportzentrum. Man stehe im Kontakt mit dem Dachverband und den Behörden im Kreis Viersen. „Solange es behördlich keine neuen Maßgaben gibt, sind keine Absagen vorgesehen“, so Lankes. Die nächsten Termine im Eisstadion: Mädelsflohmarkt (22. März), Lidl-Sonderverkauf (26. März), Musical „Bibi Blocksberg“ (26. April).