Das Ende von VW in Lobberich

Der Umzug der Firma Hölter nach Dülken wurde gestern beendet. 1935 hatte Josef Hölter das Ladenlokal gemietet.

Lobberich. An der unteren Breyeller Straße ist es still geworden. Der bis vor wenigen Tagen noch glänzende Ausstellungsraum, in dem Hölter 60 Jahre die neuesten Wagen des VW-Konzerns ausstellte, ist gähnend leer. Die Anfang der 1950er-Jahre gebaute Werkstatt und das rund 11.000 Quadratmeter große Gelände sind verlassen. Seit Mittwoch hat Lobberich keine VW-Werkstatt mehr.

Ausschließlich mit eigenen Mitarbeitern vollzog VW-Hölter innerhalb von drei Tagen eine logistische Meisterleistung: Die komplette Werkstatt, Blechschlosserei und Ersatzteillager mit rund 15.000 Einzelteilen, von der Hebebühne bis zur kleinen Schraube, zogen zum neuen Standort nach Dülken zur Viersener Straße (B7).

Der Umzug wurde monatelang vorbereitet. Kundenservice und Werkstatt waren bis einschließlich Samstag geöffnet. Mit den Stammkunden wurde der Umzug abgestimmt. Wartungs- und Tüv-Termine vorgezogen oder für die Zeit direkt nach dem Umzug vereinbart.

"Ein bisschen Wehmut ist dabei", gesteht Werner Grundmann. Der gebürtige Hinsbecker begann vor 39 Jahren seine Lehre als Kfz-Mechaniker bei Hölter. Er wohnt seit einigen Jahren in Schaag. "Der Weg zur Arbeit ist künftig nicht viel weiter." Optimistisch blick Günther Fleuth in die Zukunft: "Etwas Neues ist immer schön." Fleuth arbeitet seit vier Jahren bei Hölter, daher kommt bei ihm keine Wehmut auf. Die 65 Mitarbeiter haben eine Arbeitsplatz-Garantie bis Ende 2011.

Das Lobbericher Hölter-Gelände hat der Projektentwickler ten Brinke gekauft - genau wie die benachbarten Hallen des Teppich-Herstellers Longlife. Auf dem Areal sollen 7900 Quadratmeter Verkaufsfläche für den Einzelhandel entstehen. Größter Mieter wird Kaufland. Das Unternehmen hat sich fast die Hälfte der Fläche gesichert.