Das neue Museums-Gefühl
Nach monatelanger Verzögerung ist der Eingang nun fertig. Am Donnerstag war die offizielle Eröffnung.
Kempen. Der neue Eingang zum Kulturforum Franziskanerkloster ist offen. Noch während Bürgermeister Volker Rübo am Donnerstag zur offiziellen Eröffnung sprach, durchquerte schon eine Besucherin den Raum und nahm die sechs Stufen, um zur Kasse des Kulturforums zu gelangen. Nach intensiven Planungen und neunmonatiger Bauzeit steht nun der neue gläserne Anbau für Besucher und Mitarbeiter zur Verfügung. Ein Hubtisch sorgt für einen barrierefreien Zugang.
Die Handwerker seien in den vergangenen Tagen noch aktiv gewesen, erzählte Bürgermeister Rübo. Nun sei das Projekt Klosterhof beendet. Der Eingang sei ausgezeichnet gelungen und ein „besonderes Highlight für die Stadt und für das Museum“. Nach der früheren Hinterhof-Atmosphäre habe das Haus nun einen neuen Auftritt. „Die Besucher werden das Haus mit einer ganz anderen Stimmung betreten“, ist sich Rübo.
Auch der Technische Beigeordnete Stephan Kahl freute sich über das Ergebnis und lobte die Arbeit aller Beteiligten. Das Hochbauamt habe auch eigene Ideen in die Pläne des Architekten-Büros RKW, das auch den Klosterhof der Firma Ralf Schmitz entworfen hatte, einbringen können. „Für den Boden wurde Basalt-Lava verwendet, das Material hat zuvor schon an anderen Stellen in Kempen gelegen“, erklärte Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski. So sind die Stufen aus Steinen aus der alten Beamtenlaufbahn.
Elemente des Franziskanerklosters im Anbau aufzunehmen, sei ein Ziel des Entwurfes gewesen, erklärte Architekt Joachim Hein. So habe man die Maße, sechs mal sechs Meter, und die Struktur des Kreuzgratgewölbes aus dem inneren Eingangsbereich des Franziskanerklosters aufgegriffen und in einer modernen Form umgesetzt. Die Stahlkonstruktion und die Betonwandscheiben, die die gesamte Konstruktion tragen, nehmen die Kreuzstruktur auf. Ausgestattet ist der Bau mit einer Wärme- und Sonnenschutzverglasung und zwei Oberlichtern.
Ein wichtiges Element des neuen Eingangsbereichs ist der Hubtisch, mit dem auch Rollstuhl- und Rollator-Nutzer oder Menschen mit Kinderwagen barrierefrei ins Franziskanerkloster gelangen. Mit einem leichten Ruck setzt er sich in Bewegung. Mit Hilfe eines hydraulischen Scherensystems geht es sanft und lautlos in die Höhe. Die Türen des Eingangs können von außen und innen mit einem Druck auf die großen Tasten geöffnet werden.
Modern sind auch die Ausstattung mit LED-Beleuchtung sowie die Sicherheits- und Brandschutztechnik. Bereits verlegt sind sogenannte HDMI-Kabel. Daran können in Zukunft Bildschirme angeschlossen werden, die dann Ankündigungen für Veranstaltungen des Kulturforums und andere Informationen präsentieren.
Als nächstes folgt nun noch ein neuer Anstrich für die Südfassade des Franziskanerklosters — das ist die Seite des neuen Eingangs. Bis April 2015 werden Museum und Sakristei angestrichen. In diesem Zusammenhang werden auch die Fenster im Dachgeschoss und der Kranbalken über dem Ostgiebel überarbeitet.
Nun hoffen die Planer, dass der Eingang von der Bevölkerung auch positiv aufgenommen wird. Die Mitarbeiter des Kulturamts und der Bibliothek seien auf jeden Fall begeistert, so Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese: „Wir fühlen uns schon mal sehr wohl.“