Kempener Bürgermeister: de Beukelaer hat Standort-Erhaltung nicht ernsthaft erwogen Standort-Erhaltung nicht ernsthaft erwogen
Kempen · De Beukelaer: Rübo bezweifelt intensive Bemühungen, Kempener Werk zu retten.
Deutliche Worte fand Bürgermeister Volker Rübo zum Thema Griesson-de Beukelaer (GdB) in der Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung am Dienstagabend. Er könne die Begründung des Unternehmens nicht verstehen, sich wegen mangelnder Möglichkeiten baulich etwas zu verändern, die Produktion von Standort Kempen ins thüringische Kahla zu verlegen (die WZ berichtete). „Über die die baulichen Begebenheiten hätte man im Vorfeld sprechen können“, sagte Rübo, der eigens die Baupläne des Bereichs mit in den Ausschuss mitgebracht hatte. „Man hätte zusammen Lösungen suchen können, wenn Interesse bestanden hätte, den Standort zu erhalten.“ Und wenn es zu keiner Lösung gekommen wäre, dann hätte dies akzeptiert werden können. Aber man hätte auch über einen Standort in Kempen oder in der Region sprechen können. Doch das Unternehmen habe sich zu keiner Zeit an die Stadt gewandt.
Explizit sprach der Bürgermeister das Hochregallager an, für das es im Gebiet an der Arnoldstraße eine Genehmigung für eine Höhe von 25 Metern gibt. „Und über ein paar Meter mehr wäre nicht zu streiten gewesen“, so Rübo. Laut Rübos Aussage werde das Hochregallager nur als Zwischenlager für die folgende Produktion genutzt. Er ließ durchblicken, dass er bezweifle, dass der Erhalt des Standorts ernsthaft in Betracht gezogen worden sei.
Er habe auch mit Detlev Büschges vom Betriebsrat gesprochen, der hervorgehoben habe, dass das Werk in Kempen profitabel arbeiten würde. Und für die 270 Mitarbeiter, die im Durchschnitt 50 Jahre alt seien, entgegen der ersten Informationen des Unternehmens, das 40 Jahre angegeben hatte, sei es schwierig, ihren Lebensmittelpunkt an andere Produktionsorte des Unternehmens zu verlagern.
Offener Brief der
CDU und Appell an GdB
In einem Offenen Brief an GdB hat sich am gestrigen Mittwoch auch die CDU Kempen zu Wort gemeldet. Darin äußert der Fraktionsvorsitzende Wilfried Bogedain „Enttäuschung und Befremden“ über den Plan. „Wir bedauern diese Entscheidung umso mehr, als dass das seit 1955 in Kempen ansässige Unternehmen wie kaum ein anderes sehr stark mit Kempen verwurzelt ist. In Ihrem Internetauftritt bezeichnen Sie die ,gelebte Verantwortung’ als tragende Säule Ihrer unternehmerischen Philosophie und betonen ausdrücklich Ihre Verantwortung u. a. gegenüber Mitarbeitern, Kollegen und Nachbarn. Ebenso unterstreichen Sie an gleicher Stelle die feste Verwurzelung an den Standorten, Ihre Verantwortung für das Arbeitsumfeld und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Gemeinden an den jeweiligen Standorten.“ Dies scheine wohl nicht mehr zu gelten. Auch Bogedain bedauert, dass das Unternehmen nicht das Gespräch mit der Stadt gesucht hat. Der Brief endet mit einem Appell, die Standortschließung noch einmal zu überdenken.
WZ fragt nach der
Meinung ihrer Leser
Die WZ-Redaktion möchte auch Ihre Meinung zur Standortverlegung und Schließung des Werks in Kempen wissen. Am Freitag ist deshalb die Redaktion vor Ort und zwar von 10.30 bis 11.30 Uhr auf dem Buttermarkt. Wer nicht kommen kann, kann gerne eine E-Mail schicken: