Marktplatz Planer sollen Wünsche der Bürger unter einen Hut bringen

Oedt. · Über die Frage, wie der Oedter Marktplatz gestaltet werden soll, damit er mehr Aufenthaltsqualität bekommt, wurde diskutiert.

In der Albert-Mooren-Halle berichtete beim Workshop-Verfahren Marktplatz unter anderem Markus Schürmann über mögliche Varianten. Die Meinungen der Oedter gehen auseinander.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Drei ausgewählte Planungsbüros hatten in der Albert-Mooren-Halle erste Entwürfe präsentiert, am Mittwochabend war darüber diskutiert worden. Jetzt muss in den Büros das unmöglich Erscheinende geschafft werden: Sie müssen Pläne erarbeiten, mit denen möglichst viele Bürger zufrieden sind.

Wirtschaftsförderer Jens Ernesti war mit der Resonanz aus der Bürgerschaft zufrieden. Am Mittwochabend waren noch einmal knapp 70 Einwohner gekommen, um zuzuhören, aber auch eigene Vorschläge einzubringen. Die Stimmung war entspannt. Das ist nicht selbstverständlich, da es im Zusammenhang mit der geplanten Umstellung auch Reizthemen gibt wie die Parkplatzsituation. „Die Parkplätze vor der Bäckerei müssen entfallen“, sagte Andreas Hermanns, Landschaftsarchitekt aus Schwalmtal. Dann könne der Markt größer werden.

Planer können sich eine Lösung ohne Abriss vorstellen

Ein Streitpunkt war das Haus, das von der Albert-Mooren-Halle aus kommend auf der rechten Seite liegt. Die Eigentümer sollten noch nicht den Sekt kaltstellen, denn die Planer können sich durchaus eine Lösung vorstellen mit diesem Gebäude. „Ein Abriss wäre zwar schöner, aber es funktioniert auch ohne“, sagte Andreas Hermanns. Marion Weißkopf, Oedter Bürgerin, dürfte das gefallen: „Ich möchte, dass dieses Haus stehen bleibt wegen der alten Bausubstanz.“ Und sie wünscht sich einen dunklen Platzbelag, keineswegs so hell wie die Steine, die für den neugestalteten Willicher Marktplatz verwendet wurden. Markus Schürmann von ST-Freiraum aus Duisburg sieht es als eine große Herausforderung an, eine Verbindung hinzubekommen zwischen den kleineren Platz vor der Albert-Mooren-Halle und dem größeren Platz vor der Sparkasse und der Apotheke. Auch er kann sich vorstellen, dass das Eckhaus stehen bleibt: „Dann könnte man vor der Halle eine Zelle schaffen, die ruhig und schön ist, etwas mit Licht und Wasser.“ Das umstrittene Haus sei der beste Schallschutz.

Apropos Wasser: Der Brunnen auf dem Marktplatz nimmt sehr viel Platz weg und wirkt wie von vorgestern. Kein Wunder, dass die Planer sich Wasserspiele vorstellen, wie es sie jetzt auf dem Willicher Marktplatz gibt: Bodengleich plätschert es da sehr zur Freude der kleinen Kinder und ihrer Mütter. Die ebene Fläche kann, wenn mal kein Wasser sprudeln soll, für andere Zwecke genutzt werden. Lukas Glöckner hat lange in Oedt gelebt. Sein hartes Urteil: „Es gibt zurzeit keinen Grund, sich auf dem Platz aufzuhalten.“ Was er sich wünscht: „Weniger Autoverkehr wäre gut für die Aufenthaltsqualität.“ Markus Schürmann schwebt Tempo 30 in diesem Bereich vor. Er weiß, dass er und seine Mitarbeiter eine harte Nuss zu knacken haben: „Was wir entwerfen, muss möglichst allen Oedtern gefallen.“

Die Edding-Stifte rauchten auch bei den Vertretern des Planungsbüros Angenvoort und Barth aus Krefeld ganz kräftig vor sich hin. Auch hier ging es um die Frage, ob ein Haus abgerissen werden sollte, um eine bessere Verbindung zwischen den beiden Plätzen hinzubekommen. Auf einer Tafel hatten Bürger unter anderem vermerkt, dass die Ortsmitte eventuell woanders definiert werden könne. Diese Frage ist aber bereits vor zwei Jahren geklärt worden und wird jetzt nicht neu aufgegriffen.