Sportplatzsituation TuS und FC St. Hubert machen Ärger um Sportplatzsituation Luft
St. Hubert. · Die Sportvereine fühlen sich von der Politik hingehalten und äußerten ihre Kritik in der jüngsten Sondersitzung des Sportausschusses.
Die Sportler sind seit Langem sauer. Seit Jahren werden vor allem die Fußballer der beiden Klubs TuS und FC St. Hubert hingehalten, versprechen Stadt und Politik ihnen, dass sich die Platzsituation im Kendeldorf bald verbessert. Vieles erfahren die Vereinsvorstände nur aus der Zeitung. Sie fühlen sich nicht mitgenommen in dem schwierigen Prozess. Das machten Sprecher der beiden Vereine bei der Sondersitzung des Kempener Sportausschusses im St. Huberter Forum deutlich.
Die Sitzung war anberaumt worden, weil die Sportpolitiker auf Drängen der CDU vor der Sommerpause ein Gutachten zur Lärmsituation am Sportplatz „An Eulen“ beantragt hatten. Die Stadt hatte damit das Krefelder Ingenieurbüro Bernd Driesen beauftragt. Der Experte für Schalltechnik und Umweltlärm kommt zum Ergebnis, dass die Anlage eines Kunstrasens als Ersatz für den Aschenplatz wegen der zu erwartenden stärkeren Nutzung des Fußballplatzes schwierig werden könnte. Nutzungsbeschränkungen für einen neuen, rund 1,5 Millionen Euro teuren Platz kann man sich im Kempener Rathaus nicht vorstellen. Das machte Sportdezernent Michael Klee deutlich.
Die Alternative, den Naturrasen im Sportpark an der Stendener Straße in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln, wollen die Sportvereine partout nicht. Da haben sie auch Rückendeckung aus der Politik, denn alle Fraktionen halten die von der Stadt ins Gespräch gebrachte Lösung für undenkbar. Das Rasenplatz ist in der Regel gut bespielbar, eine Umwandlung „wäre unökologisch, entspräche nicht der aktuellen Diskussion um den Klimaschutz und ist der Öffentlichkeit auch nicht vermittelbar“, heißt es in einer Stellungnahme der betroffenen Vereine TuS und FC St. Hubert.
Dezernent sieht eine Chance nur im Apell an die Bezirksregierung
Sie drängen auf zweierlei: Zum einen muss eine Lösung für die geplante neue Sportanlage am Ortsrand gefunden werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte den Standort an der Ecke Kempener Landstraße/Tönisberger Straße im Gespräch mit der Stadtplanung als nicht mit der Regionalplanung vereinbar abgelehnt. Eine schriftliche Absage gibt es noch nicht, wie Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox erklärte. Sie wäre aber wahrscheinlich. Eine Chance für den Bau dieser neuen Sportanlage, die ähnlich dem Kempener Sportpark an der Berliner Allee nicht nur Platz für Fußballer, sondern auch für Leichtathleten, Tennisspieler oder Freizeitsportler bieten könnte, sieht Dezernent Klee nur auf der politischen Ebene. Die Parteien müssten ihre Landes- und Regionalpolitiker in Stellung bringen, möglicherweise könnten die etwas bei der Bezirksregierung erreichen. Vor allem der Name des CDU-Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk fiel in diesem Zusammenhang.
Die Vereine drängen auch auf die Umsetzung der versprochenen Verbesserungen am Sportplatz Stendener Straße. Hier soll endlich ein neues Umkleidegebäude gebaut und der marode Schotterparkplatz saniert werden. Beides ist seit Längerem geplant, die Umsetzung wurde im vorigen Jahr aber zunächst zurückgestellt, weil die Stadt auf Fördermittel aus einem Bundesprogramm hoffte. Die wird es nicht geben. Also könnte nun mit dem Bau begonnen werden.
Der Sportausschuss beschloss zum einen, eine Umkleide für vier Mannschaften und den Parkplatzneubau mit Haushaltsmitteln für 2020 zu forcieren. Zum anderen soll es ein Treffen vor Ort von Vertretern der Stadt, der Politik und der St. Huberter Sportvereine mit der Bezirksregierung geben. Dazu soll auch der Landtagsabgeordnete Optendrenk eingeladen werden. Das Ziel: Es soll ausgelotet werden, ob es nicht doch eine Lösung für eine komplett neue Sportanlage am Ortsrand von St. Hubert geben kann. rei