Die Rückkehr der Wohnmobilisten
Nach dem Besuch einer kleinen Abordnung zu Ostern feierte nun die ganze Truppe in Kempen ihr Sommerfest.
Kempen. „Nicht zu fassen. Er traut sich tatsächlich wieder hierhin!“ — mit dieser Begrüßung konnte keiner rechnen.
Doch als Josef Hübner seine Aussage laut lachend und mit einem herzlichen Handschlag abmildert, ist das Eis gebrochen.
Der Präsident des Wohnmobil-Stammtischs Bad Neuenahr und seine Lebensgefährtin Martina Keup sind zum zweiten Mal mit ihrem „Bimobil“ im Reisemobilpark Kempen zu Gast. 31 Stammtisch-Mitglieder sind mit 16 Wohnmobilen angereist, um in der Thomasstadt ihr Sommerfest zu feiern. Bereits zu Hübners Kempen-Premiere am Osterwochenende dieses Jahres war die WZ an der Berliner Allee vor Ort.
Bei eisigen Temperaturen schaute er sich mit Stammtisch-Bruder Günter Kamps — er lebte 30 Jahre in Kempen — damals die Stadt an. Sie wollten in Erfahrung bringen, was beim Sommerfest besichtigt und gemacht werden soll.
Die WZ titelte „Campen am Gefrierpunkt“ und zitierte Josef Hübner mit den Worten „Wir sind die Eisheiligen“. Seither hat er im Stammtisch den Spitznamen „Eisheiliger“ — daher die rustikale, aber rheinisch-herzliche Begrüßung beim Wiedersehen mit dem WZ-Reporter.
„In Kempen haben wir es gut getroffen“, findet Petra Simons aus Cantershoven. „Oft und gerne“ fahren sie und ihr Mann Franz-Josef im Hymer-Wohnmobil an die Mosel, die Ostsee oder bis nach Kroatien. „Zeit- und zwangloses Reisen ist das“, schwärmt sie.
Am Freitagabend wurde gegrillt: frische und geräucherte Forellen, dazu gab es Flaschenbier. Am Samstag folgte zur Mittagszeit ein Ausflug zum Gut Heimendahl. Ein abschließendes gemeinsames Frühstück stand am Sonntag an — einige gingen ins angrenzende Freibad „aqua-sol“, andere ließen einfach nur die Seele baumeln.
Die Heckaufschrift „Wir Zwei fahren irgendwo hin“ prangt auf dem Sunlight-Wohnmobil von Anni und Willi Huther, den neusten Stammtisch-Mitgliedern aus Ahrweiler. Das Nummernschild „AW“ übersetzt Hübner scherzhaft mit „Arme Winzer“.
Besonders mag die eingeschworene Wohnmobilisten-Gemeinschaft die Geselligkeit. Es gibt keinen Beitrag, nur ein Sparschwein. Das wird zweimal pro Jahr, für Weihnachtsfeier und Sommerfest, geschlachtet. Im Vorjahr ging es im Sommer nach Warstein, 2011 nach Kleve. „So kommen wir viel rum“, sagt „Leitwolf“ Hübner abschließend.