Diskussion in Kempen Wirtschaftsförderer: Bürgermeister Rübo ist aufgeschlossen
Kempen. · Volker Rübo sendet an Signal an die Kempener Unternehmerschaft.
Die Botschaft ist angekommen, auch wenn sich Bürgermeister Volker Rübo einen anderen Weg gewünscht hätte. Die Rede ist vom Vorstand des Unternehmerkreises Kempen (UKK), der im WZ-Gespräch sein Missfallen über die Bearbeitung von Wirtschaftsinteressen im Rathaus kundgetan hatte. „Ich bin davon überzeugt, dass wir einen guten Kontakt zum UKK haben. Ich halte den Unternehmerkreis für einen wichtigen Ansprechpartner. Deshalb hätte ich mir gerne ein persönliches Gespräch zu dem Thema gewünscht“, sagt der Bürgermeister auf Anfrage der WZ. Zudem ist Rübo davon überzeugt, dass die Bearbeitungszeiten seitens der Mitarbeiter im Rathaus sehr gut sind.
Es habe schon Gespräche
mit den Fraktionen dazu gegeben
Mit Blick auf die Forderung des UKK, einen Wirtschaftsförderer oder auch -kümmerer bei der Stadt zu beschäftigen, ist Volker Rübo aber aufgeschlossen. „Es ist ohnehin schon so, dass wir uns mit dem Thema befassen“, sagt der Bürgermeister. Unter anderem in einem Workshop mit den Fraktionen sei schon darüber gesprochen worden. Zuletzt hatte es einen entsprechenden Antrag der Grünen gegeben (die WZ berichtete).
Rübo steht der Schaffung einer Stelle für einen Wirtschaftsförderer vor allem deshalb offen gegenüber, weil er die hohe Belastung seiner Mitarbeiter kennt. „Derzeit haben wir die Verantwortung für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung bei Herrn Teneyken gebündelt“, sagt Rübo. Dieser könne aber auch nicht mehr als arbeiten. „Denn es ist ohne Frage so, dass die Aufgaben einer Wirtschaftsförderung immer anspruchsvoller werden.“ Als Stichwort nennt Rübo den Breitbandausbau, in den Teneyken über eine lange Zeit viel Arbeit investiert habe. Zudem werde auch das Grundstücksgeschäft immer komplexer. „Es ist schon fast müßig zu beschreiben, wie schwierig es für die Stadt ist, an geeignete Grundstücke für Gewerbe und Wohnungen zu kommen“, ergänzt Volker Rübo. Insofern habe er den Fraktionen bereits deutlich gemacht, dass die Schaffung einer zusätzlichen Stelle durchaus Sinn mache.
Aus Sicht des Bürgermeisters muss nun zunächst eine Arbeitsplatzbeschreibung für die Stelle eines Wirtschaftsförderers erfolgen. „Welche Aufgaben sollen erfüllt werden? Was tun wir bereits an anderer Stelle in ausreichendem Maß? Welche Aufgaben der Ämter können möglicherweise miteinander verschränkt werden?“ Diese und andere Fragen müssen laut Rübo geklärt werden. Sinnvoll könnte zum Beispiel sein, die Aufgaben des Stadtmarketings in Bereich der Wirtschaftsförderung zu bündeln. Diese Aufgabe fällt derzeit in den Bereich von Christoph Dellmans, der auch Pressesprecher der Stadt Kempen ist. Rübo betont aber, dass man in der Analyse noch am Anfang stehe.
Wichtige Aufgaben werden von WFG und TZN übernommen
Mit Blick auf den Antrag der Grünen sagt der Bürgermeister, dass darin Aufgaben aufgelistet sind, die ein Kempener Wirtschaftsförderer nicht wahrnehmen sollte. Als Beispiel nennt Rübo die Beratung von Existenzgründern. „Dies wird bereits hervorragend im TZN gemacht“, sagt der Bürgermeister. Das Kempener Technologiezentrum ist der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Viersen angegliedert. Für Rübo ohnehin eine gute Institution, die den einzelnen Kommunen Aufgaben abnehme. Es gebe aber auch Aufgaben, die Städte oder Gemeinden selbst spezifisch ausführen könnten. So wie es zum Beispiel Willich, Tönisvorst und inzwischen sogar die Gemeinde Grefrath mit eigenen Wirtschaftsförderern tun.
Die Verwaltungsspitze ist nach Angaben von Rübo sehr aufgeschlossen, eine entsprechende Stelle zur Wirtschaftsförderung zu schaffen. Nun gelte es, diese auszugestalten. „Und dann muss die Politik entscheiden, ob wir die entsprechenden Mittel dafür ausgeben sollen“, sagt der Bürgermeister.
Geht es nach den Grünen, wird das Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Liegenschaften behandelt. Die Sitzung ist am 20. November um 18 Uhr im Rathaus.