Kempen Drogenhilfe: Vom Caritashaus an die Propsteikirche

Die Kreis-Suchtberatung ist umgezogen. Sie hat nun ihre Kempener Zweigstelle mitten in der Altstadt.

Kempen. Auf den Internetseiten des Vereins Kontakt-Rat-Hilfe ist die Adressänderung bereits vollzogen worden: Die Außenstelle Kempen der kreisweiten Suchtberatung mit Sitz in Dülken findet sich demnach nun An St. Marien 16, also im Schatten der Kempener Propsteikirche. „Der Betrieb läuft hier bereits“, sagte der Vereinsvorsitzende Jacky Kampe im Gespräch mit der WZ.

Der Umzug von der Mülhauser Straße, wo die Suchtberatung bislang im Caritashaus untergebracht war, ist so gut wie abgeschlossen. Am neuen Altstadt-Domizil, das der Kirche gehört, zeugen Gerüste von Sanierungsarbeiten. „Wir haben innen renoviert, die Kirche hat außen etwas gemacht“, so Kampe. Noch „vor den Sommerferien“ soll es eine kleine offizielle Einweihungsveranstaltung geben.

Neben der zentralen Lage ist das großzügigere Platzangebot ein Vorteil im Vergleich zu vorher. „Wir haben uns vergrößert“, sagt der Vereinsvorsitzende. Nun könne man auch in Kempen Waren der „Kaufbar“ anbieten, einem „sozialen Gebrauchtwarenkaufhaus“ in Viersen.

Auf die Immobilie sei man „durch Zufall“ gekommen. Die Verantwortlichen hatten sich das frühere Jugendheim „Komma“ als möglichen Kaufbar-Standort angehen. Daraus wurde zwar nichts, dafür, so Kampe, verwies Propst Thomas Eicker auf das Gebäude An St. Marien. „Wir sind uns schnell handelseinig geworden“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Ein bis zwei Mitarbeiter sollen mittelfristig in Kempen präsent sein und die Beratung übernehmen. Ansprechpartner Jürgen Heinen hat sein Büro bereits bezogen. Auch der Viersener Jacky Kampe plant, bald häufiger am Standort zu sein — zumal er in wenigen Monaten als Geschäftsführer der Kreis-CDU in den Ruhestand geht.

Kontakt-Rat-Hilfe hat rund 50 Mitarbeiter und ist neben Viersen und Kempen auch in Willich (im ehemaligen Katharinen-Hospital) und in Lobberich vertreten. Bei Problemen mit illegalen und legalen Drogen sind die Standorte erste Anlaufstellen. Auch Essstörungen und Spielsucht gehören zum Spektrum.

Der Verein ist offiziell vom Kreis Viersen mit der Suchtberatung in der Region beauftragt. Außerdem arbeitet er für den Landschaftsverband Rheinland (LVR), Krankenkassen und weitere Auftraggeber.