Grefrath Mit fünf Jahren begann die DLRG-Karriere

Peter Büssers macht seit 25 Jahren bei den Lebensrettern mit. Die Ortsgruppe hat jetzt, nach langer Zeit, die Gebühren erhöht.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Peter Büssers ist durch seine Mutter zur Grefrather DLRG gekommen. „Sie hat mich angemeldet, da ich schwimmen lernen sollte.“ Damals war er fünf Jahre alt. Nach dem ersten Abzeichen blieb er im Verein. Inzwischen kann er auf 25 Jahre bei der Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zurückblicken. Gemeinsam mit weiteren langjährigen Mitgliedern wurde er jetzt im Rahmen der Ortsgruppentagung geehrt.

Der 30-jährige Grefrather, der Musik und katholische Religion studiert hat und gerade seine Referendarszeit am Michael-Ende-Gymnasium in Tönisvorst absolviert, erinnert sich: „Besonders stark und einprägsam für mich waren unsere Zeltlager, so in Bad Honnef oder in Kirchheim an der Steinbachtalsperre. Wir haben viel Spaß bekommen.“ Bei den späteren Zeltlagern auf dem hiesigen Freibadgelände war er als Helfer tätig.

Viele seiner Freunde waren ebenfalls in der Gruppe, also bildete er sich bei der DRLG weiter fort, machte zum Beispiel seinen Junior-Retter oder die verschiedensten Rettungsschwimmer-Abzeichen. Etwa neun Mal hatte er bereits das goldene Abzeichen geschafft.

Selbst ausgebildet hat er allerdings nicht. Dafür hatte Peter Büssers zu viele andere Hobbys, vor allem die Musik. So ist er nebenbei Kirchenmusiker und Tenorsänger in der Bach-Vereinigung Köln, die gerade mit großem Erfolg in der Kölner Philharmonie aufgetreten ist. Doch klar ist auch: Peter Büssers will noch länger bei der DLRG Grefrath bleiben — zusammen mit derzeit rund 450 anderen Schwimm-Fans. Der Mitgliederstand liegt derzeit bei 453.

Ein großes Thema auf der Jahreshauptversammlung mit mehr als 60 Teilnehmern war das Geld: Die Vereinsbeiträge, seit über 20 Jahren konstant, wurden vor dem Hintergrund kommender Hallennutzungsgebühren angehoben. Ab nächstem Jahr werden 25 (Kinder und Jugendliche) beziehungsweise 30 Euro fällig statt wie bislang 17 und 20 Euro - pro Jahr. Den 25-prozentigen Familienrabatt gibt es weiterhin.

Der Vorstand hatte sogar zunächst an eine geringere Beitragserhöhung gedacht. Einige Mütter waren es, die sich dagegen aussprachen. So beispielsweise die Kempenerin Bettina Rupp, die regelmäßig ihren Sohn Simon (16) begleitet: „Es ist unglaublich, was mein Kind für nur 17 Euro im Jahr hier geboten bekommt.“ Auch sie votierte für den später einstimmig beschlossenen höheren Beitrag, trug sich auch selbst als ein Zeichen der Solidarität in die Mitgliederliste ein.

„Wir müssen jetzt endlich reagieren, sonst sind wir irgendwann pleite“ — dem Vorsitzenden Thomas Türk war anzumerken, wie unangenehm ihm die Beitragserhöhung war. Aber daran ging kein Weg mehr vorbei. Zumal schon das Vorjahr vor allem wegen zurückgegangener Spenden mit Miesen von über 4500 Euro abgeschlossen hatte. Außerdem sprach Thomas Türk von einer „noch nicht feststehenden Summe“, die zukünftig auch die schwimmsporttreibenden Grefrather Vereine (auch Schwimm-Club Grefrath, TuS Oedt) an Hallennutzungsgebühren zahlen müssten.

Etwas traurig war Türk, der die Ortsgruppe seit 1996 anführt, dass dazu bei der Ortsgruppentagung Bürgermeister Manfred Lommetz keine Stellung abgeben konnte — er war wegen eines anderen Termins verhindert. Jedenfalls sprach Türk davon, dass in dieser Sache derzeit weitere Gespräche mit der Gemeinde und den Gemeindewerken erfolgen würden. Bislang hatten die Gemeindewerke von der Stadt für die Badbenutzung der DLRG-Mitglieder Gelder bekommen. Dies ist vorbei.

Und der Vorstand hatte sich bereits Gedanken gemacht, um nicht nur durch die höheren Beiträge die Einnahmen zu erhöhen. So werden zukünftig unter anderem die Gebühren für die Rettungsschwimmer-Abzeichen von 35 auf 50 Euro ansteigen. Die zumeist erwachsenen Mitglieder, die regelmäßig zum Schwimmen kommen, zahlen neben ihrem Beitrag dann noch ein „Eintrittsgeld“.