Ein Leben mit Klängen und Farben
Karstjen Schüffler- Rohde aus Schiefbahn malt nicht nur, sondern leitet auch einen Chor.
Schiefbahn. Karstjen Schüffler-Rohde lebt seit fast zehn Jahren in Schiefbahn. Die Diplom-Designerin sagt über sich selbst: „Klangfarben und Farbklänge bestimmen mein Leben.“ Als bildende Künstlerin war sie zuletzt in das Projekt „Art.together“ eingebunden, außerdem hatte sie in letzter Zeit etliche Ausstellungen. Darüber hinaus leitet die 61-Jährige noch den gemischten A-cappella-Chor „Krefelder Klangfarben“.
Von ihrer engen Beziehung zur Musik zeugt auch der imposante schwarze Flügel im Foyer ihres Hauses, in dem sie mit ihrem Mann lebt. Die geborene Oldenburgerin widerstand nach dem Abitur der Versuchung, Freie Kunst zu studieren. Sie besucht stattdessen die Muthesius-Hochschule für Gestaltung in Kiel, wechselte nach der Zwischenprüfung auf die Folkwang-Schule in Essen, wo Karstjen Schüffler-Rohde unter anderem bei Willy Fleckhaus lernte, der zu den wichtigsten Grafikdesignern seiner Zeit zählte.
Sie arbeitete anschließend bei renommierten Zeitungsverlagen, unter anderem in Hamburg, und war dort für das Layout zuständig. Die Frau, die freiberuflich als Designerin arbeitet, hatte die freie Kunst wiederentdeckt, nachdem sie nach Schiefbahn gezogen war — ihre erste eigene Ausstellung hatte sie übrigens bereits im Alter von 16 Jahren.
„2009 bin ich der Künstlergilde beigetreten“, erzählt die 61-Jährige, die sich als Malerin fortbilden ließ und verschiedene Techniken vermittelt bekam. „Ich male gerne mit Kreiden“, verrät die Künstlerin, die aber auch gerne zu Acrylfarben greift. Menschen kommen zwar auch immer wieder in ihren Bildern vor, aber Landschaften sind das beherrschende Motiv — Landschaften übrigens, die auch als solche zu erkennen sind. „Ich bilde das ab, was übrigbleibt, wenn man die Augen schließt“, verrät die Künstlerin. Es sind oft Impressionen aus dem Norden Deutschlands.
Karstjen Schüffler-Rohde tauscht sich als Künstlerin gerne mit anderen Menschen aus. Deshalb hat ihr auch das „Art.together-Projekt“ viel gebracht, mit dem sie im Düsseldorfer Landtag ausgestellt hat. Die Frau, die von der Zeichnung kommt und der die schrillen Töne sowohl bei der Musik als auch der Malerei eher fremd sind, ist zuversichtlich, dass es irgendwie weitergeht: „Es soll einen neuen Kunst- und Kulturtreff in Willich geben.“ Diese Ideen sind weit über das Luftschloss-Stadium hinaus gereift: Die Unterlagen zur Vereinsgründung liegen derzeit beim Amtsgericht, das Finanzamt muss die Gemeinnützigkeit bestätigen. „Wenn es soweit ist, werden wir intensiv um Mitglieder werben für unseren Internationalen Kunst- und Kulturtreff Willich“, kündigt Karstjen Schüffler-Rohde an. Wenn die Finanzierung der Mieten gesichert ist, soll ein geeignetes Ladenlokal gesucht werden. Im Kunsttreff sollen unter anderem Atelierplätze eingerichtet werden - neben Kunstausstellungen könnten dort auch Lesungen stattfinden.
Ihre eigene Kunst wird die 61-Jährige auch in Zukunft nicht vernachlässigen. Es sei zwar schwer, Bilder zu verkaufen, aber es gibt noch andere Formen der Bestätigung: „Besonders gefreut hat mich, dass meine Ausstellung in der evangelischen Kirche in Osterath und anschließend in der evangelischen Kirche in Golzheim zu sehen war“, sagt die Künstlerin, die seit 2009 gut ein Dutzend Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen hatte.