Metall-Innung Niederrhein Eiserner Meisterbrief für Kempener Metall-Meister

Kempen · Viele Jahrzehnte erfolgreiches Metallhandwerk würdigte die Metall-Innung Niederrhein während ihrer Mitgliederversammlung. Ein Kempener erhielt sogar den Eisernen Meisterbrief.

Alfons Stelzer (links) und Theo Achten (5. von links) mit ihren Kollegen: Die beiden Kempener wurden besonders geehrt.

Foto: Kreishandwerkerschaft

(ure) Herausragend war bei den Ehrungen der Metall-Innung Niederrhein der sehr selten verliehene Eiserne Meisterbrief, den Alfons Stelzer aus Kempen entgegennahm – vor gut 65 Jahren legte er die Prüfung als Schlossermeister ab. Bei Theo Achten, ebenfalls aus Kempen, ist die Meisterprüfung inzwischen über 50 Jahre her. Dafür erhielt er von Obermeister Klaus Caris und Thomas Gütgens, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, den Goldenen Meisterbrief. Über die silberne Variante konnte sich der Willicher Stefan Hess freuen, der für das 25-jährige Betriebsbestehen ausgezeichnet wurde.

Auch mit seinen inzwischen 90 Lebensjahren ist Alfons Stelzer täglich in dem Unternehmen, das er 1965 gründete und das seinen Namen trägt: Bei der Alfons Stelzer GmbH dreht sich alles um den Werkstoff Stahl – mit heute 55 Mitarbeitern produziert der seit 1976 in Kempen ansässige Betrieb sowohl Einzelteile als auch komplette Maschinen und überdimensionale Sonderkonstruktionen. Thomas Stelzer leitet das Unternehmen in der zweiten Generation gemeinsam mit seinem Vater.

„Ich kümmere mich um unsere bis zu zwölf Auszubildenden. Mir macht es viel Spaß, mit jungen Leuten zu arbeiten“, berichtet Alfons Stelzer, der auch mit 90 Jahren keinen Gedanken an Ruhestand verschwendet. Viele der heute im Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter und Führungskräfte hat er selbst ausgebildet. Nach wie vor ist der gelernte Kunstschmied gefragt, wenn es um Innovationen und neue Ideen geht.

Die Frage, wie man einen Betrieb produktiver gestalten kann, hat Alfons Stelzer immer schon beschäftigt. „Ich entwickele gerne Vorrichtungen, wie man die Produktion rationeller und schneller hinkriegt, ohne mehr zu arbeiten“, sagt der gebürtige Schlesier, dessen früh verstorbener Vater Schmied war.

Auch nach Jahrzehnten
bleibt die Freude an der Arbeit

Leidenschaftlich gerne hat auch Theo Achten in seinem Handwerk gearbeitet. „Für mich war es immer mein Traumberuf. Als ich die ersten sechs Wochen der Lehre hinter mir liegen hatte, war mir klar, dass es wirklich genau mein Ding ist“, erzählt er. Zusammen mit seinem Bruder machte er aus der Schlosserei Achten den Metallbaubetrieb Achten, den er dann später alleine unter dem heutigen Firmennamen FTF Metall-Elementbau GmbH & Co KG führte. Der Meisterbetrieb bietet ein umfangreiches Programm rund um den Fenster-, Türen- und Fassadenbau an. „Im Laufe der Jahrzehnte hat sich viel verändert. Die Spezialisierung hat zugenommen. Aber nach wie vor ist es das Bauen und Reparieren, das mich fasziniert“, sagte Theo Achten. Daher schaut der 73-Jährige auch immer gerne im Betrieb in Kempen vorbei, an dessen Spitze heute seine Tochter Nadine Achten steht. Die Technikermeisterin hat das Unternehmen 2021 übernommen.

(ure)