Nachruf Kempen trauert um Rainer Pasch
Kempen · Der frühere Karnevalsprinz hat den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren. Der St. Huberter wurde nur 58 Jahre alt.
Trauer und große Bestürzung herrscht bei den Kempener Karnevalisten: Rainer Pasch ist tot. Der frühere Prinz und langjährige Schatzmeister des Karnevalsvereins (KKV) ist im Alter von 58 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Pasch sei am Montagabend im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen, teilte KKV-Präsident Heinz Börsch am Mittwoch mit. Freunde und Mitstreiter des Kempener Karnevals seien erschüttert.
Wegen einer schweren Erkrankung musste sich Pasch schon vor mehreren Monaten vom närrischen Hobby zurückziehen. An der Proklamation seines Nachfolgers Peter Wolters im Januar und auch an den folgenden Karnevalsterminen konnte er nicht mehr teilnehmen. Rainer Pasch hinterlässt seine Frau Angelika und seine beiden Kinder Christoph und Simone. Als Familien-Quartett haben sie die Prinzenzeit von 2016 bis 2018 gemeinsam bestritten.
Lange Jahre Vorsitzender des St. Huberter Martinskomitees
Mit Rainer Pasch verliert sein Heimatdorf St. Hubert und die Stadt Kempen einen engagierten Ehrenamtler. Neben seiner Arbeit für den Karneval war Pasch auch lange Jahre Vorsitzender des St. Huberter Martinskomitees. Folgerichtig war er auch schon mal St. Martin im Kendeldorf. Im Einsatz für Karneval, St. Martin oder andere ehrenamtliche Aufgaben nahm er sich immer Zeit. Auch für die Presse: Ob es um aktuelle Zahlen des KKV oder ein Foto des St. Huberter Martinsdarstellers ging – Rainer Pasch konnte stets schnell und unkompliziert helfen.
In seiner langen ehrenamtlichen Karriere sticht aber die Zeit als Prinz Rainer von 2016 bis 2018 heraus. Überaus herzlich und mit Liebe zum Detail eroberte er mit seiner Frau Angelika und den Kindern Christoph und Simone die Herzen der Narren in Kempen und Umgebung. Bei aller Hektik zwischen den Terminen in den Sessionen erlebten sie die Regentschaft mit viel positivem Stress und ganz viel Genuss, wie es Rainer Pasch in einem Interview 2016 ausdrückte. „Als ich dann auf der Bühne stand und die ersten Worte gesagt habe, war ich locker. Und dann konnte ich alles genießen. Einfach wunderbar!“, blickte er damals auf die Proklamation im Kolpinghaus zurück.
Zunächst enttäuscht, aber dann souverän und pragmatisch nahm das Prinzenpaar den Ausfall des Rosenmontagszugs 2016 hin. Wegen einer Sturmwarnung wurde der Zug damals wenige Stunden vor dem Start abgesagt. „Als dann die endgültige Entscheidung kam, war das ein Schock. Aber wir müssen auch ehrlich sein und sagen, dass es so richtig war.“ Umso schöner war für die Familie Pasch der nachgeholte Zug 2017.
Müdigkeit hat Rainer Pasch bei seinem karnevalistischen Engagement selten verspürt, wie er es mal in einem Gespräch mit der Redaktion ausdrückte: „Es gibt nichts Besseres als ein Karnevalslied, das dies beschreibt: Denn wenn et Trömmelche jeht, dann stonn mer all parat!“
Als Adjutant bei Peter Croonenbroeck und Heinz Kox
Der Einsatz von Rainer Pasch war auch für zwei andere Kempener Prinzen wichtig. Bei Peter Croonenbroeck und Heinz Kox fungierte Pasch als Adjudant. Sowohl Croonenbroeck als auch Kox machten während und nach ihrer Amtszeit deutlich, dass ohne den Adjutanten Rainer Pasch vieles nicht so gut gelaufen wäre. Im Gegenzug übernahm Heinz Kox übrigens diese Aufgabe in der Pasch-Regentschaft. Im Zuge des Karnevals fand Rainer Pasch auch den Weg zum Sport. Als Mitglied der Laufgruppe der Prinzengarde nahm er unter anderem am Altstadtlauf teil.
Die Beerdigung ist am Mittwoch, 12. Juni, um 9 Uhr in St. Hubert.