Grefrath Finale bis weit nach Mitternacht
Beim Soccer@ Midnight ging es kämpferisch aber fair zu. Es gewann das Team „FC Nankatsu“.
Grefrath. „Wir machen keine Gefangenen und sind voll auf Angriff gebürstet“, sagte Amin Hasan, der Chef der „Halunkenbande“, die sich gerade auf die Begegnung mit den „Ranzigen Ratten“ freuen. Der körperliche Kontakt gehörte bei diesem Treffen unbedingt dazu. Es ging aber ausgesprochen fair zu. Denn zum 10. Mal hatte die Mobile Jugendarbeit in Grefrath zum Soccer-Cup eingeladen.
16 Teams spielten in der Sporthalle an der Bruckhauser Straße um Präsente und Pokale. „Wir haben diesmal die Pokale selbst gestaltet und daraus Star Wars Figuren gemacht“, sagte Sozialarbeiterin Irena Hohl.
Mit dabei ist auch ihr Kollege Leon Küsters, der im nächsten Februar elf Jahre lang als Streetworker in Grefrath beschäftigt sein wird. Der 36-Jährige sagt: „Das Interesse an diesem Jubiläumsturnier war enorm, wir mussten zahlreichen Teams absagen, da dies organisatorisch an einem Tag nicht zu bewältigen gewesen wäre.“
Es war etwa zwei Stunden nach Mitternacht, bis die Erstplatzierten feststanden. Die Hobbyteams kamen größtenteils aus der Gemeinde Grefrath, einige auch aus Kempen. Wie die „Bad Boys“, die gleich zu Beginn mit 4:0 den „FC Tornado“ in die Schranken verwies. Auch einige Mädchen machten mit. So Vanessa (16) und Laura (17). Die beiden gingen schon gut mit dem runden Leder um, schafften auch im ersten Spiel ein 1:1 und hatten sich den Team-Namen „Freibier für Feld 1“ ausgedacht. Anstelle des Gerstensafts gab es erst einmal alkoholfreie Getränke oder Hot Dogs.
Jubel zu Beginn beim „Diamond Team“, als die „Freestyle Pirats“ mit 1:0 bezwungen werden konnten. In dieser Mannschaft spielten auch einige Flüchtlinge aus Guinea, Nigeria und Albanien, wie Kingsley (31) oder die 19-jährigen David, Felix und Karambino. Sie wohnen in der Grefrather Unterkunft Am Reinersbach. Ebenfalls kickten in einer anderen Mannschaft Asylbewerber mit, die am Oedter Bruchweg betreut werden.
Am Mischpult sorgte DJ Climax (Miles Pinkert) für den richtigen Sound. Es ging auf dem Hallenparkett zur Sache, aber fair. Einen Schiedsrichter gab es nicht. Dies regelten die Teams unter einander.
Der 28-jährige Nils Röttges war am Rand des Geschehens eine Art Spielbeobachter, schritt nur in dem Fall ein, wenn sich die Mannschaften nicht einigen konnten. Nils waren früher Praktikant bei der mobilen Jugendarbeit in Grefrath, studiert jetzt Soziale Arbeit an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach.