Grefrath Flugplatz Niershorst: Ausflugsziel und Arbeitsplatz

Der Grefrather Flugplatz ist die Heimat von mehr als 900 Luftsportlern. Doch auch Firmen haben sich dort angesiedelt.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Seit dem vergangenen Wochenende ist auf dem Flugplatz Niershorst der Winterschlaf vorbei: Die Flugsaison hat am Samstag wieder begonnen. Sie dauert bis zum 23. Oktober. Doch das 224 000 Quadratmeter große Gelände ist weit mehr als ein Ort, auf dem Hobby-Piloten in der warmen Jahreszeit ihrer Leidenschaft frönen. Es ist auch Heimat von zwei Vereinen mit insgesamt mehr als 300 Mitgliedern, es ist ein beliebter Freizeit-Treffpunkt — und es ist der Sitz von acht verschiedenen Firmen.

Foto: Friedhelm Reimann

„An sonnigen Sonntagen tummeln sich hier 1500 bis 2000 Besucher. Denn der Flugplatz ist immer ein lohnenswertes Ziel für Ausflüge“, weiß Heiko Meertz zu berichten. Er ist Vorsitzender des Luftsportvereins Grenzland, der in einer Gemeinschaft mit der Motorfluggruppe Grenzland den Niershorst ohne finanzielle Förderungen betreibt. Ehrenamtlich, was zum Beispiel bedeutet, dass die Flugüberwachung im Tower von Vereinsmitgliedern übernommen wird.

Foto: Friedhelm Reimann

Der Flugplatz ist ein offizieller Verkehrslandeplatz und untersteht der Bezirksregierung Düsseldorf. Ob Hobby-Segelflieger, Cessna oder Polizeihubschrauber — sie alle dürfen hier starten und landen. Mehr als 10 000 Flugbewegungen werden pro Jahr gezählt. Nebeneffekt: Da es sich hier um einen klassifizierten Verkehrslandesplatz handelt, muss der Luftraum über Grefrath bis zu einer Höhe von 1400 Metern frei bleiben. Maschinen für Düsseldorf oder Weeze können also nicht für Lärm sorgen. Und was macht der Lärm durch die eigenen Maschinen? „Wir hatten 2015 keine einzige Beschwerde“, betont Heiko Meertz, der auch Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft ist.

Mehr als 900 Luftsportler sind in Grefrath auf dem Niershorst ansässig. Ihnen stehen zwei Bahnen mit einer Länge von je 575 Meter für Motor- und Segelflug zur Verfügung. Weiterin gehören zwei Hangars, ein Restaurant mit Sonnenterasse, diverse Schulungsräume sowie Verwaltungsgebäude dazu.

In den beiden Vereinen können sich Nachwuchs-Piloten ausbilden lassen. Doch auch die Flugschulen „Follow me“, „MG Flyers“ und „Partner Air“ bieten ihre Dienste an. „Im Verein ist es günstiger, es dauert aber auch länger“, berichtet Meertz.

Welche Firmen gibt es noch auf dem Gelände? Da wäre zunächst der „Sportflugzeugbau Antwerpen“ zu nennen. Der Luftfahrt-Technische Betrieb bietet die Reparatur von Segelflugzeugen, Motorseglern und Ultraleicht-Flugzeugen ebenso an wie die Reparatur von Motorflugzeugen (E-Klasse) in Kunststoffbauweise und das Fine-Tuning von Segelflugzeugen. Das Ingenieurbüro für Luftfahrttechnik GmbH kümmert sich um Service und Luftfahrtgutachen. Beide Unternehmen haben auch viele Kunden im Ausland. Bei der Firma AviAnt handelt es sich um einen Luftfahrt-Versicherungsmakler. Hinzu kommt die Firma Fallschirmsport Grefrath, bei der man zum Beispiel die beliebten Tandem-Sprünge buchen kann. Die Saison für dieses ganz besonders luftige Flug-Vergnügen beginnt aber erst am 25. März.