Kempen Stadt sagt Problem mit Hundekot den Kampf an

Vier Kotstationen in Kempen, St. Hubert und Tönisberg gehen als Pilotprojekt an den Start. Die Verwaltung gibt dafür 5000 Euro aus.

Kempen. Die erste Kritik war positiv. „Das ist die beste Idee überhaupt“, sagte gestern Nicol Grassl-Daug, als sie an einer der neuen Hundekotstationen im Baugebiet zwischen St. Töniser und Vorster Straße mit ihren beiden Vierbeinern vorbeikam. Die Stadt hatte die Presse zur Vorstellung eines Pilotprojektes geladen. Mit insgesamt vier Stationen, von deren Art es schon viele in anderen Städten gibt, will Kempen nun dem Problem mit herumliegendem Hundekot den Kampf ansagen.

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„Nach den Beratungen mit der Politik haben wir uns zu dieser Aktion entschlossen“, sagte Ordnungsdezernent Hans Ferber. Die vier Stationen verfügen über Beutel, die sich die Hundehalter ziehen können. Zusätzlich ist ein Papierkorb angebracht, um das Geschäft gleich an Ort und Stelle entsorgen zu können. „Diese Tüten können Halter zwar auch im Rathaus bekommen. Aber an Ort und Stelle macht das sicher mehr Sinn“, so Ferber.

Zwei der vier Stationen stehen an den Fußwegen zwischen St. Töniser und Vorster Straße („An der Kreuzkapelle“ und „Frauenviertel“). Die anderen beiden stehen in St. Hubert im Kendelpark und in Tönisberg im Grünzug, An Pastoratsbenden. Insgesamt gibt die Stadt dafür nach eigenen Angaben rund 5000 Euro aus.

Sollten die Hundekotstationen von den Haltern in Kempen, St. Hubert und Tönisberg angenommen werden, soll aus dem Pilotprojekt eine dauerhafte Lösung werden. „Wenn wir merken, dass wir das Problem mit herumliegendem Kot reduzieren können, kann das Ganze ausgeweitet werden“, so Ferber. In welcher Form das geschehen könnte, sei aber noch nicht geklärt. „Das geht dann auch nach dem Willen der Politik“, sagt der Dezernent.

Die Pilotphase soll etwa ein Jahr dauern. In dieser Zeit werden die Mitarbeiter des Bauhofes genau darauf achten, ob sich das Hundekot-Problem reduziert und inwieweit die Tüten genutzt werden. „Die Papierkörbe an den Standorten werden zweimal pro Woche geleert“, sagt Bauhof-Leiter Klaus Staschok. Seine Kollegen könnten sich so ein gutes Bild von der Nutzung machen.

Zur Pilotphase gehört aber auch die Klärung der Frage, ob durch die Kotstationen zusätzliche Probleme auftreten. „Im öffentlichen Raum können wir leider keinen Vandalismus ausschließen“, sagt Ferber. Das werde die Verwaltung genau im Auge haben.

An die Hundehalter, die das „Geschäft“ ihrer Vierbeiner achtlos liegen lassen, richteten die Verantwortlichen gestern deutliche Worte. „Das ist schlichtweg eine Sauerei“, sagte Hans Ferber. Vor allem, wenn die Hinterlassenschaften beispielsweise auf Spielplätzen liegen würden. „Ich hoffe, dass wir mit der Aktion jetzt auch wieder eine höhere Aufmerksamkeit auf das Problem lenken.“

Sollte ein Hundehalter beim Liegenlassen eines Haufens erwischt werden, drohen übrigens Ordnungs- oder Bußgelder. „Von 30 Euro aufwärts“, ergänzte Ordnungsamtsleiter Ulrich Eckerleben. Je nach Vergehen sei diese Summe zu steigern — das liege im Ermessen der zuständigen Behörde. Der Gesetzgeber eröffne die Möglichkeit, dass das Strafen im Wiederholungsfall „bis zu 1000 Euro“ betragen können.