Kreis Viersen Formidable: Radwandern am Niederrhein

20 000 Teilnehmer werden am Sonntag erwartet. Tausende steuern die Etappenstopps auf dem Buttermarkt in Kempen, an der Burg Uda in Oedt, bei action medeor in Vorst und im Schlosspark Neersen an.

Kreis Viersen: Formidable: Radwandern am Niederrhein
Foto: rei/kul

Voilà! Das „Kind“ ist groß geworden. 1992 wurde der 1. Niederrheinische Radwandertag an den Start geschoben. Am kommenden Sonntag, zur 26. Abfahrt, darf er sich laut Veranstalter inzwischen als „größte Fahrradtour Deutschlands“ rühmen.

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Foto: rei/kul

Wie groß, das zeigt der Blick in die Broschüre, in der alle Start- und Zielpunkte, Streckenverläufe und Reisetipps dieses Jahres verzeichnet sind. 63 Veranstaltungsorte mit insgesamt 72 Radrouten — das ist ein „Pfund“, mit dem man selbstbewusst auch international werben kann. Und Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst sind mittendrin.

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Foto: rei/kul

Bis zu 20 000 Radfahrer werden wieder am Niederrhein erwartet. Sie treten an und in die Pedale, um die Region an Rhein und Maas aus Sattelsitzhöhe zu erleben. Und weil am selben Tag die große, professionelle „Tour de France“ in Düsseldorf startet und unter anderem durch Mönchengladbach führt, hat sich das Motto des Niederrheinischen Radwandertags 2017 an dieses mediale Sportgroßereignis angelehnt. Die Radler erleben „Frankreich am Niederrhein“. Drei Routen wurden speziell dazu erarbeitet. Eine, die „Grand Canal de Rur“, begibt sich beispielsweise zwischen Straelen und Nettetal auf die Spuren von Napoleon Bonaparte.

„Mon Dieu, mein Gott, welche Route nehmen wir?“ So könnte es in Teilnehmerkreisen sehr oft heißen. Denn insgesamt man hat die Wahl zwischen 72 unterschiedlich langen Radrouten, die nur an diesem Tag ausgeschildert sind.

In den Fahrradrouten 20, 22, 23 und 27 (Themenroute „Bonjour le tour — et rétour“), 83, 86 und 87 taucht beispielsweise Kempen als Start-, Etappen- oder Zielort auf. Die kürzesten Strecken sind 20 Kilometer lang: Von Kempen nach Grefrath wieder zurück nach Kempen oder von Tönisvorst über Kempen wieder nach Tönisvorst. Besagte französische Themenroute, die längste im Streckenplan, führt 99 Kilometer von Kerken über Krefeld, Meerbusch, Willich und Kempen zurück nach Kerken.

Beliebt in der Region dürfte die Route 23 sein, 87,2 Kilometer lang. Sie führt die Radler über fast alle Start- und Zielpunkte der umliegenden Städte: so den Buttermarkt in Kempen, das Gelände von action medeor, dem Medikamenten-Hilfswerk in Vorst und den Neersener Schlosspark.

Kempen bietet am Buttermarkt Imbiss und Getränke an, Kinderunterhaltung, einen Fahrradverleih, Zubehör und einen Pannendienst, falls dem Rad einmal die Luft ausgegangen sein sollte. Außerdem kann man sich Reiseinformationen vor Ort abholen.

In Grefrath werden die Radler an der Burg Uda erwartet. Live-Musik und Tombola runden dort das Unterhaltungsprogramm für Radler ab, die sich mit Kaffee und Kuchen, Gegrilltem und Getränken stärken können.

Vorst, der kleinere Stadtteil von Tönisvorst, ist am kommenden Sonntag wie schon in den Vorjahren Gastgeber der pendelnden Radler und radelnden Pendler. Folgendes Angebot dürfen sie auf dem medeor-Gelände an der St. Töniser Straße erwarten: Pannendienst, Musik, Tombola, Kulinarisches, kalte Getränke, Kinderschminken, Buttons selber machen. Außerdem kann, wer nicht nur schnell auf der Durchreise ist, auch das Medikamentenlager von medeor besichtigen.

Von Neersen aus werden vier Routen in allen Himmelsrichtungen angeboten. Mal sind mehr, mal weniger Kilometer zurückzulegen. Um 10 Uhr wird Bürgermeister Josef Heyes den „Petit Départ“ im Schlosspark einleiten. Mit Hilfe der Ehrenamtler von der DLRG Ortsgruppe Anrath-Willich werden Mitarbeiter der Verwaltung den Start- und Zielpunkt betreuen. Im Rahmenprogramm geht es um den 200. Geburtstag des Fahrrades und um „Frankreich“; daneben ist wie üblich für Stärkung gesorgt. Für durchfahrende Teilnehmer gibt es „frisches Wasser“ von den Stadtwerken und „Naschmöhren“ von Möhren Brocker. Wer eine Pause einlegen will, der ist bei der Eisdiele in der Orangerie oder am Grill und Bierwagen von „Castello Da Chiara“ gut aufgehoben. BMX-Fahrer Raphi Heinrich (17) aus Siegen wird vor Ort sein. Auf dem abgesperrten Minoritenplatz zeigt er Kunststücke und Stunts. Armin Printzen, Willicher Verkehrsplanung: „Dabei möchte er nicht nur zeigen, was er kann, sondern auch andere BMX-Fans animieren, es ihm gleich zu tun.“

Bleibt noch ein kurzer Blick auf die Vorhersage der Wetterstation Neersen: Sonntag zeigt das Wetter, was es kann - von Sonne über Wolken bis Regen bei radfahrtauglichen 20 Grad. Vielleicht mit Rückenwind aus jeder Richtung. . .