Fotokreis: Vergängliches im Rathaus

Der Fotokreis 2006 zeigt seine Kunstwerke im Foyer am Kempener Buttermarkt.

Kempen. Neue Ausstellung im Rathaus: Der „Fotokreis 2006“ ist seit seiner Gründung bereits zum dritten Mal im Foyer am Buttermarkt zu Gast. Unter dem Motto „Vergänglichkeit“ haben sich zwölf Senioren im Alter von 53 bis 74 Jahren passende Motive gesucht, die das Thema in eigenartiger Schönheit darstellen.

So das Ehepaar Gerd und Ursula Bauer. Der ehemalige Landesbeamte symbolisiert mit einem abgebrannten Streichholz das Thema, während es seine Frau romantisch liebt: Abbrennende Kerzen, alte Folianten und neue Hörbücher zum Beispiel.

Winfried Daniels hingegen setzt das Motto in Form von Schrottautos und Sanduhren um. Verrottete Eisenbahnschienen haben für Rainer Deling den Charme des Vergangenen. Und Ingrid Dierdorf kramt einen klapprigen Gartenstuhl, Pferdegeschirr oder vergilbte Fotos aus dem Papierkorb hervor.

Doch nicht nur alte Gegenstände zeigen Vergängliches in ästhetischer Form, auch die von Kurt Fruhen gestaltete Fotoserie zeigt den Verfall eines Kürbis in allen Phasen seines Dahinscheidens.

Manch einer, wie der ehemalige Ingenieur Ralph Gross, ist wie früher an Technik interessiert. Eine verrottete Straßenbahn und das architektonisch interessante, leer stehende Stahlwerk Becker in Willich haben es ihm angetan. Für Günter Huben dagegen ist bereits ein angebissenes Brötchen genauso vergänglich wie eine abgeknickte Rose.

Pflanzen, Blumen, hingammelnde Äpfel, wurmstichige Blätter lassen Bilder des alles vernichtenden Winters aufkommen. Wobei bei Walter Nork lustig-listig eine angegraute, kurz rasierte Glatze das nahende Alter repräsentiert. Aber auch die von Winfried Pierkes zu einem Quader zusammengepressten Blechdosen strahlen neuen Charme mit altem Kram aus.