Freilichtmuseum: Tante Emma wartet bald wieder auf Kundschaft

Der Verein „Kindertraum“ führt den Tante-Emma-Laden im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath weiter. Das Angebot soll erweitert werden.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Viele Besucher des Niederrheinischen Freilichtmuseums werden ihn in den vergangenen acht Wochen vermisst haben — den Tante-Emma-Laden in der Hofanlage Waldniel, der geschlossen ist, seitdem sich das Ehepaar Monika und Dieter Schommer in den Ruhestand verabschiedet hat.

Jetzt hat der Kreis Viersen — wie versprochen — einen Nachfolger gefunden. Der Nettetaler Verein „Kindertraum“, der sich um behinderte Menschen kümmert, wird das Geschäft mit Café in Zukunft führen. Los geht es schon am Donnerstag. Und dann folgt gleich eine große Herausforderung. Am Pfingstwochenende werden die Messe „Garten Leben“ und die Internationalen Bügelmeisterschaften zahlreiche Besucher in das Freilichtmuseum locken. Viele von ihnen werden dann sicher auch den Tante-Emma-Laden besuchen.

Das neue Team um die „Chefin“ Alice Kiwall will den Laden im Sinne seiner Vorgänger weiterführen, aber auch neue Ideen einbringen. Es wird also weiterhin Erfrischungsgetränke, Kaffee, Tee und Gebäck, aber auch kleinere Spezialitäten aus der Region geben. „Wir werden zum Beispiel die altbekannten ,Wundertüten’ anbieten und überlegen auch, ein Bürsten-Sortiment anzubieten, wie es das schon vor 50 Jahren gab“, sagt Antonius Kiwall, Ehemann von Alice und erster stellvertretender Vorsitzender von „Kindertraum“.

Überlegt werde außerdem, die Apfelchips, die bisher schon im Sortiment waren, selber aus Äpfeln herzustellen, die auf den Obstbäumen im Bauerngarten des Freilichtmuseums wachsen. „Wir könnten uns auch vorstellen, eigene Seifen mit verschiedenen Duftrichtungen herzustellen“, ergänzt Jan Barendsma, Projektkoordinator im „Kindertraum“. Zum Sortiment soll auch Selbstgebackenes gehören. Dabei werden fünf behinderte Mitarbeiter helfen, die in den vergangenen Wochen Schulungen im Backen und Kochen erhielten. Sie haben außerdem langjährige Erfahrungen im Küchen- und Servicebereich einer Jugendherberge.

Museumsleiterin Anke Wielebski freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Betreibern. „Der Tante-Emma-Laden ist einer der zentralen Punkte des Museums. Deshalb ist er ein wichtiges Anliegen für uns“, sagt sie. Auch sie ist offen für weitere neue Ideen, die der Verein oder vielleicht auch Besucher einbringen könnten. Das gilt ebenso für die Einrichtung, die noch ergänzt werden soll.

Optisch sieht es schon jetzt anders aus als vorher. Möbel wurden verschoben, Regale eingeräumt, Tische und Stühle bereitgestellt. Und auch die historische Registrierkasse steht an ihrem Platz. Der Kreis Viersen hat als Träger für einen neuen Anstrich gesorgt, außerdem den Thekenbereich und die Ausstellungsstücke neu geordnet. Das Einkaufserlebnis „wie anno dazumal“ soll aber davon nicht beeinträchtigt werden. Geöffnet hat der Tante-Emma-Laden täglich (außer montags) von 10 bis 16 Uhr, an Veranstaltungstagen auch länger. Der Verein führt und bewirtschaftet den Laden in Eigenregie. Den Austausch mit dem Team des Freilichtmuseums wird es aber — wie bisher schon — weiterhin geben.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Niederrheinischen Freilichtmuseum und dem Verein „Kindertraum“ besteht bereits seit dem jahr 2011. Seitdem kümmern sich die behinderten Mitarbeiter bereits um die Pflege der Museumsanlagen.