Fundsachen-Trödelmarkt: Schwimmbad aqua-sol wird zum Basar

Der Fundsachen-Trödelmarkt war ein voller Erfolg.

Kempen. Spannend und manchmal auch skurril waren die Dinge, die beim zweiten Fundsachen-Trödelmarkt im Schwimmbad aqua-sol an der Berliner Allee angeboten wurde. Beispielsweise der Ring mit der Gravur „Günay 25.5.2010“. „Das kann ja nicht lange gehalten haben“, scherzt Wolfgang Werthschulte und spielt damit auf eine eventuelle Entlobung an. Der Badleiter hatte zusammen mit seinen Kollegen die Fundsachen gesammelt: Badetücher, Sonnenbrillen, Armbänder, Ringe und Badeschlappen.

Eine Kette trägt den Schriftzug „Kyra“, eine andere ziert ein herzförmiger Anhänger mit „Love“-Schriftzug. Kaum jemand, so gibt Werthschulte zu bedenken, frage im Schwimmbad nach, wenn etwas verloren gegangen ist. Die Fundsachen seien mindestens sechs Monate nicht abgeholt worden, dürfen deshalb für bis zu zehn Euro pro Stück verkauft werden.

Beim Betrachten kommen Fragen auf: Hat das Mädchen aus Wachtendonk nie sein Portemonnaie vermisst? Schnäppchenjäger wie Günther Deppe freut diese Nachlässigkeit: Er staubte eine Digitalkamera für kleines Geld ab und will sie im Internet weiterverkaufen.

Peter Thiel hingegen gefällt der gute Zweck des Trödels: „Da mache ich gerne mit, im vergangenen Jahr habe ich mir ein Handtuch gekauft“, sagt der Mann aus Hüls. Der Gesamterlös wird von den Stadtwerken Kempen verdoppelt und dem Kinderheim St. Annenhof gespendet. Im Vorjahr waren das 1000 Euro. Diesmal erstand Peter Thiel zwei Armbanduhren für fünf Euro.

Zwei Armbänder und einen Ring kaufte eine Stammkundin aus Straelen. Sie erinnert sich noch gut daran, selber einmal etwas verloren zu haben: „Das war eine wertvolle Bernsteinkette“, sagt sie. Der Trödelmarkt war ein Erfolg, denn das „Nikolaus-Schwimmen“ mit Spiele-Nachmittag lockte zusätzliche Kundschaft an die breiten Klapptische im Schwimmbad-Foyer. kr