(biro) Schottergärten sind schlecht für Biodiversität und Klima. Das hat sich inzwischen herumgesprochen, doch in vielen Vorgärten sind die Steinflächen noch zu sehen. Viele Hausbesitzer verknüpfen damit die Hoffnung, einen „ordentlichen“ Vorgarten zu haben, der möglichst wenig Arbeit macht. Doch das ist nicht der Fall: Schnell sammeln sich Algen und Pflänzchen zwischen den Steinen, die dann mühsam gereinigt werden müssen.

Darauf weist der Naturschutzbund (Nabu) NRW hin, der weitere Nachteile der Schotterflächen nennt – etwa, dass Insekten, Vögel und andere Gartentiere weder Nahrung noch Lebensraum auf der Schotterfläche finden, der Schotter im Sommer stark aufheizt, die verdichtete Fläche kaum Regen aufnehmen kann. Vielerorts versuchen Städte und Gemeinden, dem Schotter-Trend entgegenzuwirken, etwa durch Verbote oder Vorgaben in Bebauungsplänen.

Die Gemeinde Grefrath setzt dabei auf finanzielle Unterstützung für die Besitzer: Dort bekommen Hauseigentümer eine Förderung, wenn sie ihre Schottergärten und versiegelten Flächen entsiegeln. „Ziel ist es, besonders die Vorgärten so zu gestalten, dass diese eine möglichst flächendeckende Vegetation aufweisen, Angebote für Insekten und andere Tiere bieten und das Regenwasser gut versickern lassen“, heißt es aus dem Rathaus. Tipps für eine pflegeleichte Bepflanzung, die Lebewesen Nahrung und Unterschlupf bietet, gibt es beispielsweise beim Nabu.

Die Gemeinde Grefrath fördert die Entsiegelung von mindestens 12 Quadratmetern Grundstücksfläche mit einem Gutschein von bis zu 250 Euro; die Maßnahme sollte bis zum 31. Dezember abgeschlossen sein.

Das Projekt ist Teil eines ganzen Maßnahmenbündels, das die Grefrather Politik beschlossen hat: So werden nach der erfolgreichen Aktion 2022 auch in diesem Jahr Baumgutscheine vergeben. Die Antragsfrist endet am 1. Oktober. Bürgerinnen und Bürger können aus fünf Sorten auswählen und, wenn sie denn einen Zuschlag erhalten, den Baum im November beim Bauhof abholen. Außerdem fördert die Gemeinde die Erstbegrünung von privaten Hausfassaden. Die Höhe der Förderung ist vom individuellen Projekt abhängig. Es werden maximal 200 Euro je Antragsteller bewilligt. Die Maßnahme sollte bis zum 31. Dezember 2023 abgeschlossen sein. Nach wie vor weiter läuft die Förderung von Dachbegrünungen. Dabei gibt die Gemeinde Gutscheine über 250 Euro an Bürger aus, die Antragsfrist wurde bis zum 1. Oktober verlängert.

Die Anträge sind im Internet zu finden unter www.grefrath.de. Fragen beantwortet Ina Weise, Telefon 02158 4080609, per E-Mail an klimaschutz@grefrath.de.