Greenkeeper: Die Herren des gepflegten Grüns
Der 1000. Greenkeeper aus dem Bildungszentrum der Deula Rheinland erhielt gestern sein Zeugnis.
Kempen. Deutlich mehr als Rasenmähen gehört zum Job eines Greenkeepers: Gräserkunde, die richtige Pflege der Grünfläche und auch ein gewisses kommunikatives Geschick.
Denn wer das Grün eines Golfplatz pflegt, muss sich auch mit den Golfern und nicht nur auf die Pflanzen verstehen, sagt Hubert Kleiner, Präsident des deutschen Greenkeeper Verbandes.
Gestern wurde dem 1000. Greenkeeper, der im Bildungszentrum der Deula Rheinland in Kempen ausgebildet wurde, das Prüfungszeugnis ausgehändigt. Ein typischer Fortbildungsberuf für Männer — zumindest den Zahlen nach.
Die Frauenqoute liegt bei etwa 2,5 Prozent. Jährlich beginnen 50 bis 70 Personen aller Altersklassen die Fortbildung, die zehn Wochen dauert, sich jedoch über zwei Jahre erstreckt, erläutert der Direktor des Bildungszentrums, Karl Thoer.
„Es ist eine anspruchsvolle Tätigkeit“, sagt Hubert Kleiner. In dem Grün stecke nämlich „eine Menge Kapital“. „Durch falsche Pflege kann man viel ruinieren.“ Deshalb scheint es den Golfplatzbetreibern von rund 700 Anlagen in Deutschland auch nicht viel auszumachen, die knapp 7000 Euro in die Ausbildung ihres Personals zu stecken.
Es ist eine wachsende Branche: Bei Ausbildungsstart gab es bundesweit etwa 250 Golfplätze. Eine 18-Loch-Anlage wird laut Thoer im Schnitt von fünf bis sieben Greenkeepern gepflegt. Mittlerweile bearbeiten einige Absolventen sogar Bundesliga-Rasen. hz