Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath: Ein klares Ja zum Freibad

Grefrath · Am Willen zum Erhalt des Freibades ließen die Fraktionen keinen Zweifel. Eine Sanierung der Wasseraufbereitung stellen die Gemeindewerke für 2021 in Aussicht.

Ein Blick auf den Eingangsbereich des Freibads Dorenburg reicht, um zu erkennen, dass Sanierungsbedarf besteht.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Spannung am Dienstagabend im Oedter Rathaus war nicht mehr ganz so groß wie noch vor ein paar Wochen. Wie die WZ bereits berichtete, hatte die Verwaltung eine Vorlage zum Freibad auf den Tisch des Haupt- und Finanzausschusses gelegt, die den Erhalt befürwortet. Und die Ratsparteien hatten sich schon im Vorfeld positioniert und ihren Willen zum Erhalt bekundet.

Das hörten nun auch die etwa 20 Zuhörer am Dienstagabend, darunter Erik Ix und sein Team von den Gemeindewerken als Betreiber der Grefrather Bäder. Der feine Unterschied zwischen den Parteien war die Sicht auf die vier möglichen Varianten (siehe Kasten) für eine Sanierung. CDU-Fraktionsvorsitzende Wilma Hübecker machte den Vorschlag, die Gemeindewerke zu beauftragen, mit den Planungen für die Sanierung „beginnend mit der Minimallösung“ in Angriff zu nehmen. Ihre Partei wolle keinen weitergehenden Beschluss fassen. Zurzeit seien die Gemeindewerke noch mit den Plänen für die neue Lehrschwimmhalle, die in diesem Jahr noch in Angriff genommen werden könnte, beschäftigt. Zudem wolle man warten, ob Grefrath für die Landesgartenschau in Frage komme. Sollte das der Fall sein, wäre mehr Geld vorhanden, um dann aufwändiger zu sanieren.

Ihr Kollege von der SPD, Bernd Bedronka, dagegen, war „durchaus bereit, über Varianten zu reden“. Denn in der nur minimal kostspieligeren 2. Variante ist die Beseitigung der Mängel im Gastronomiebereich dabei. Maren Rose-Hessler ergriff für die die Grünen das Wort, die wie die SPD Variante 2 befürworten. Auch die FDP sieht darin eine gute Chance für einen längerfristigen Erhalt des Freibads. Denn: „Ohne eine Kneipe kann man das Freibad in die Tonne kloppen“, wie Fraktions-Vorsitzender Werner Mülders sagte. Roland Angenvoort (SPD) betonte, dass der Unterschied zwischen Variante 1 und 2 nur „marginale Auswirkungen auf den Haushalt“ habe. Und man sich deshalb doch auf eine einheitliche Lösung einigen sollte.

Gemeindewerke-Chef Erik Ix sprang schließlich erklärend ein. Und erläuterte, dass die in Variante 1 vorgesehene Wasseraufbereitung durchaus ein großer Komplex sei. „Rohre müssen verlegt, ein Gebäude für die Technik errichtet werden.“ Zudem müsse die Elektrik abgesichert werden. „Das ist ein großer zeitlicher Brocken. Und 1 und 2 sind da wirtschaftlich nicht weit auseinander“, so Ix.

Im Kiosk dürfen keine warmen Speisen zubereitet werden

Eine Realisierung in 2021 sei durchaus möglich. Zumal die Firma, die bei der Lehrschwimmbecken-Planung und Durchführung im Einsatz ist, auch beim Freibad helfen könnte. Zum Thema Kiosk erklärte Ix, dass er in Betrieb sei. Knackpunkt sei, dass der Kreis Viersen keine Zubereitung von warmen Speisen darin genehmige. Dafür brauche man einen separaten Wagen. Ix denkt, dass man ein bis zwei Jahre mit dem existierenden „Behelf“ zurechtkomme. Einen Nachteil befürchtet er, falls ein Gastronomiegebäude vor einer Entscheidung über die Landesgartenschau errichtet wird: „Wir würden es an der jetzigen Stelle bauen. Aber vielleicht sehen die Planungen für die Schau einen anderen Ort vor.“ Dann wäre das Unterfangen umsonst gewesen.

Bürgermeister Manfred Lommetz, der sich bekanntlich vehement für das Freibad einsetzt, schloss die Varianten 3 und 4 für eine Entscheidung aus. Und so fiel der Beschluss für das Freibad einstimmig aus. Dazu erging die „Anweisung“ an den Gemeinderat für die Freibad-Erneuerung nach Variante 2 zu stimmen. Dazu gab es neun Ja-Stimmen und vier Enthaltungen der CDU, die Wert auf den Vermerk im Sitzungs-Protokoll legte, dass sie für Variante 1 gestimmt hätte. Der Rat tagt am 17. Februar, 19 Uhr, im Rathaus Oedt an der Johannes-Girmes-Straße.