Volkstrauertag in Mülhausen Würdevolle Gedenkfeier in Mühlhausen

Mülhausen · Würdevolle Gedenkfeier am Volkstrauertag am Ehrenfriedhof in Mülhausen

Auf dem Mülhausener Ehrenfriedhof wurde den Kriegsopfern der Vergangenheit und Gegenwart am Volkstrauertag gedacht.

Foto: Norbert Prümen

(akn) Angeführt vom Trommlercorps der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath zogen am Sonntag zahlreiche Bürger über die Grasheider Straße zum Ehrenfriedhof, wo die im nahe gelegenen ehemaligen Lazarett im Kloster „Unserer Lieben Frau“ verstorbenen Soldaten beerdigt sind, die meisten der 98 Verstorbenen noch keine 20 Jahre alt. Ebenso dabei zehn Vereine mit ihren Fahnen, darunter die Schützenbruderschaften, Kolping, Sport- und Musikvereine, die DLRG.

Bürgermeister Stefan Schumeckers betonte, aus einem Rückblick in die Geschichte sei heute Gegenwart geworden. Trauer und Traurigkeit wirkten jetzt und in diesem Moment über viele Menschen durch den Ukrainekrieg ein: „Eine Verletzung an Menschen, die wir nicht zulassen dürfen und die wir durch so einen Tag auch in das Bewusstsein aller Menschen bringen müssen.“

Gedenken und Mahnung auch angesichts der aktuellen Kriege

Die Gedenkansprache hielt die stellvertretende Bürgermeisterin Wilma Hübecker. Sie sprach von Gedenken und Mahnung angesichts der aktuellen Kriege in der Ukraine, in Syrien, der militärischen Eskalation im Gaza-Streifen, der Schreckensherrschaft der Terroristen des islamischen Staates im Irak und Iran. In der Ukraine gerieten Flüchtlingskonvois unter gezielten Beschuss, Städte würden geplündert und zerstört, Massaker an Zivilisten verübt. Dagegen stehe der erbitterte Widerstand der ukrainischen Soldaten, mutiger Protest von Zivilisten gegen Panzer und eine immense internationale Hilfsbereitschaft.

Der Krieg in der Ukraine auf europäischem Boden müsse uns lehren, „rechtzeitig zu erkennen, wenn Bürgerrechte ausgehöhlt und Menschenrechte mit Füßen getreten werden“, betonte Hübecker und mahnte die Zuhörer: „Wir können den Frieden nur bewahren, wenn wir aktiv für ihn eintreten.“ Das gelte in der großen Perspektive der Weltpolitik, genauso wie im kleinen Rahmen unseres täglichen Lebens.

Der Männergesangverein Vinkrath 1925 unter der Leitung von Christian Wilke sang langsam den altrussischen Kirchengesang „O Herr gib Frieden, den Frieden dieser Welt. Steh uns bei“. Danach sprach Gemeindereferentin Raphaela Ernst das Friedensgebet der Vereinten Nationen. Gemeinsam wurde das „Vater unser“ gebetet. Es folgte die Kranzniederlegung durch den Bürgermeister, der durch zwei Kranzträgern der Freiwilligen Feuerwehr zum Hochkreuz des Ehrenfriedhofes begleitet wurde. Der Musikverein Grefrath unter der Leitung von Christoph Stauten spielte das Lied: „Ich hatt´ einen Kameraden“.

Danach sang der M.G.V. Vinkrath die Motette von Hans Georg Nägeli: „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit und alle Welt vergehet mit ihrer Herrlichkeit. Nur Einer, der ist ewig und an allen Enden und wir in seinen Händen“. Heinz Klingen, der Tambourmajor des Feuerwehr-Trommlercorps, führte die Teilnehmer nach Mülhausen zurück.