Klimaneutralität bis 2045 Grefrath soll den Prozess der Wärmeplanung vorantreiben
Grefrath · (ure) Im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität wurde die Gemeindeverwaltung beauftragt, einen kommunalen Wärmeplan für die Gemeinde aufzustellen. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Der Wärmeplan soll in enger Abstimmung mit den Grefrather Gemeindewerken erstellt werden.
Nach Intervention der Fraktion der Grünen soll nun unverzüglich – und nicht wie ursprünglich formuliert im Jahr 2023 – ein Förderantrag an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gestellt werden. Die kommunalen Wärmeplanung ist ein langfristiger und strategisch angelegter Prozess mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045.
Der Wärmeplan sei eine kommunale Aufgabe. Darauf machte Erik Ix, Geschäftsführer der Grefrather Gemeindewerke, aufmerksam. Dennoch seien die Gemeindewerke als Energieversorger in diesen Prozess eingebunden. So sollen die Kommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern Informationen geben, wie deren Wärmeversorgung in Zukunft aussieht – mit Blick auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2045.
Das Gemeindegebiet wird in sogenannte Cluster unterteilt
Nun soll das Grefrather Gemeindegebiet untersucht werden – beispielsweise heruntergerechnet in Clustern mit einer Größe von 100 Quadratmetern. Dann wird festgelegt, wie in diesen einzelnen Clustern die Wärmeversorgung in Zukunft aussehen wird. Parallele Prozesse: Welcher Energiebedarf besteht an einem bestimmten Ort? Und: Wie bekomme ich Energie dorthin? Untersucht wird auch, welche Wärmequellen – flächendeckend im Grefrather Gemeindegebiet – bereits vorhanden sind. So kann die Kommune planen, wie die Wärmeversorgung in den einzelnen Clustern aussehen soll: Wärmepumpen, Wasserstoff, Photovoltaik-Anlagen, Geotermie, Abwärme aus industriellen Anlagen, wie auch immer – für jede Bürgerin, für jeden Bürger einsehbar. Es werde keine Vorschrift, sondern eine Hilfestellung für die Bürger durch die Kommune geben, etwa wenn ein Hausneubau oder -sanierung ansteht, erklärte Erik Ix.
So könnten auch die Gemeindewerke strategisch planen. Möglich, dass in bestimmten Gebieten eine Gasleitung nicht mehr erneuert werden muss, weil an diesem Ort andere Wärmequellen genutzt werden können. Möglich, dass in anderen Bereichen Wärmepumpen sinnvoll sind. Aber nicht überall mache diese Art der Wärmeversorgung Sinn. Entsprechend würden Netze ausgebaut oder eben nicht, betonte Ix.
Für die Gemeinde ist die Wärmeplanung von großer Bedeutung. So kann strategische Entwicklung vorangetrieben werden. Mit der Wärmeplanung schaffe man eine Art Kataster, das einen konkreten Überblick liefert, wie Klimaneutralität erreicht werden kann.