Großeinsatz: Feuer über Spielwaren Stein
Bis in den späten Abend bekämpfte die Feuerwehr einen Dachstuhlbrand in der Altstadt.
Kempen. Mehr als 15 Feuerwehrwagen, eine Drehleiter und etwa 100 Einsatzkräfte: Die Löschzüge der Kempener Feuerwehr waren Dienstagabend mit fast allem, was sie aufbieten können, in der Altstadt. Um 18.45 Uhr wurden sie alarmiert. Der Dachstuhl des Hauses Ellenstraße 40 brannte lichterloh.
Binnen Minuten bahnten sich die großen Wagen ihren Weg in die enge Altstadt. Auf dem Buttermarkt wurde die Einsatzzentrale eingerichtet — Polizei und mehrere Sanitäter gingen in Stellung. Vom Markt aus konnte man dicke, schwarze Rauchschwaden über dem Haus sehen. „Das ist heftig“, hörte man viele der Schaulustigen sagen.
„Die Meldung lautete, dass der Dachstuhl des Hauses, in dem Spielwaren Stein ist, brennt“, sagte Feuerwehrsprecher Johannes Dicks Dienstagabend im Gespräch mit der WZ. „Genauer gesagt erstreckte sich das Feuer über zwei Etagen. Es gab in einer Wohnung offenbar einen Zimmerbrand, der auf den Dachstuhl übergegriffen hat.“ Das waren Dienstagabend aber alles noch Spekulationen. Die genaue Ursache könne wahrscheinlich erst am Mittwoch geklärt werden.
Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Menschen im Haus — weder im Ladenlokal von Spielwaren Stein, noch in den Wohnungen darüber. „Es war keiner mehr drin. Niemand ist verletzt worden“, so Dicks.
„Es brennt zwar noch, aber wir haben das Feuer unter Kontrolle“, sagte der Feuerwehrsprecher um 19.40 Uhr. Es könne ausgeschlossen werden, dass das Feuer auf benachbarte Gebäude übergreift. Die Einsatzkräfte wurden dem Brand unter anderem mit der Drehleiter Herr. Der Wagen wurde an der Rückseite des Hauses platziert (Moosgasse/Acker).
An der Ellenstraße löschten zwei Trupps von außen; fünf weitere Gruppen gingen immer wieder ins Innere des Hauses. „Schnell, wir brauchen mehr Atemschutzmasken“, rief ein Feuerwehrmann während des Einsatzes an der Ellenstraße.
Damit die Wehrleute nicht von neugierigen Zuschauern behindert wurden, musste die Polizei des Brandort absperren: entlang des Restaurants „La Piazza“ (Buttermarkt) bis zur Moosgasse und auf der anderen Seite entlang des Rathauses bis zur Ellenstraße. Nur so konnten sich die Feuerwehrleute ihren Weg zur Kommandozentrale am Buttermarkt und zurück zur Ellenstraße bahnen.
Hunderte Schaulustige waren vor Ort — darunter auch einige Mitglieder des Schulausschusses, die gegen 19.20 Uhr das Rathaus verließen. Schon während der Sitzung war Bürgermeister Volker Rübo hektisch ans Fenster gestürmt, um sich ein kurzes Bild von Großeinsatz zu machen.
Am späten Abend konnte die Feuerwehr vermelden, dass der Brand vollständig gelöscht ist. „Es ist alles unter Kontrolle. Die letzten Glutnester werden jetzt noch abgelöscht“, sagte Johannes Dicks gegen 22 Uhr zur WZ. Über die Schadenshöhe gab es Dienstagabend noch keine Erkenntnisse. Dicks: „Das werden die nächsten Tage zeigen.“