Großer Andrang an der Dorenburg

Der „Romantische Weihnachtsmarkt“ lockte am Wochenende die Massen an. Nächste Woche geht’s weiter.

Grefrath. Der Weihnachtsmarkt rund um die Dorenburg heißt „Romantischer Weihnachtsmarkt“. Er macht seinem Namen auch in diesem Jahr alle Ehre. Das scheint sich herumgesprochen zu haben: „Bereits am Freitag waren 2333 Besucher da, so viele wie noch nie. Ich bin mehr als zufrieden“, sagte Organisatorin Anke Peters aus Wuppertal. Dass am Samstag mehr als doppelt so viele Menschen kamen, und der Markt gestern ebenfalls sehr gut besucht war, dürfte ihr gefallen haben.

Foto: Kurt Lübke

In Grefrath muss Anke Peters nicht um Aussteller buhlen: „Ich habe immer mehr Bewerber als freie Plätze.“ Sie kann sich also die besten und interessantesten Bewerber aussuchen. Das Ergebnis: Es gibt kaum einen Stand, der es nicht verdient hätte, beachtet zu werden.

Der „Gänsemarsch“ mit Gänsen aus dem Kreis Kleve musste wegen der Vogelgrippe ausfallen. Andere Attraktionen konnten die Besucher hingegen begeistern: Einer der Höhepunkte war die Feuershow an der Dorenburg mit riesigen Feuerringen, die sich im Wasser widerspiegelten. Die „Evil Flames“ tanzten und spuckten Feuer.

Bei den mehr als 90 Buden galt das Motto „Keine Handelsware“. Hört sich gut an, aber die Realität war fast noch besser: Marion van der Sant aus Emmerich beispielsweise hielt ein Mitbringsel bereit für Menschen, die eigentlich schon alles haben und nichts mehr wirklich brauchen: Vogelfutter in der Form eines kleinen Marmorkuchens. 125 Exemplare hatte sie „gebacken“. Es war ihre Premiere in Grefrath.

Friederich Loritz aus der Artisten-Dynastie Bügler sorgte ebenfalls für erstaunte Gesichter: Sein Werkzeug — Schraubenschlüssel, Schrauben, Zahnräder und vieles mehr — bestand aus 100 Prozent Zartbitterschokolade: das ideale Mitbringsel nicht nur für passionierte Heimwerker.

Das macht den Grefrather Weihnachtsmarkt so unverwechselbar romantisch: Urige Orte wie die alte Schnapsbrennerei, in der Katrin Thull aus Bonn sich mächtig ins Zeug legte: Sie polierte Münzen, hatte eine Münzen-Weltkarte aufgestellt. In der alten Gerberei boten Gabriele Busch und Ellen Kuhlen rund 100 selbst gebastelte Teddybären an. Unter der Remise der Seilerei duftete es verführerisch: Lars Schaller aus Wuppertal schenkte seinen Glögg, das ist ein Apfelglühwein, in handgetöpferten Tonbechern aus. Während gleich nebenan der Besucher bei Käsemeister Halbach aus Remscheid die Qual der Wahl hatte. „Das sieht alles sehr lecker aus“, sagte eine Besucherin zu ihrer Begleitung.

Das galt auch für die Nougaterie, die heißen Maronen und für viele andere Köstlichkeiten, wie man sie längst nicht auf jedem Weihnachtsmarkt findet. Ralf Böhm backte Brot im Backhaus aus dem 18. Jahrhundert und Dieter Schommer wartete vor Einbruch der Dunkelheit auf Josef März. Ihre Rollen waren klar verteilt: Schommer war mit seinem Rauschebart für den Nikolaus-Darsteller wie geschaffen, März spielte den Knecht Ruprecht. Die Kinder hörten vom Nikolaus märchenhaft schöne Geschichten wie die vom Plätzchen backenden Christkind. Monika Schommer hatte im Tante-Emma-Laden alle Hände voll zu tun. Und das Schöne an der Sache: Am kommenden Wochenende kann das alles noch einmal erlebt werden.