Diese und weitere Fragen behandelt ein Fragenkatalog, mit dem die „Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung“, (BIVA) Heime aus ganz Deutschland prüft. Schneiden sie erfolgreich ab, gibt es den „Grünen Haken“. Diesen trägt seit kurzem auch das Altenzentrum in Oedt.

„Die Auszeichnung bedeutet uns sehr viel“, sagt Bernd Spangenberg, Leiter der Einrichtung. Den Antrag zur Prüfung hatte er selbst gestellt — um nach außen deutlich zu machen, dass bei der Betreuung pflegebedürftiger Menschen großer Wert auf die drei zentralen Punkte des Tests gelegt wird: Selbstbestimmung, Teilhabe und die Achtung der Menschenwürde.

Die BIVA gibt es seit 1974. Als unabhängiger Selbsthilfeverband setzt sie sich dafür ein, die Rechte von Heimbewohnern zu stärken. Im Juni schickte sie geschulte Ehrenamtliche nach Oedt, die die Einrichtung, zu der knapp 170 Plätze in der stationären Pflege und 18 Kurzzeitpflege-Plätze zählen, einen Tag unter die Lupe nahmen.

„Viele Pflicht- und Routineuntersuchungen sind rein defizitorientiert. Außerdem vernachlässigen sie die menschliche Seite“, sagt Spangenberg. „Diese hingegen tut das nicht.“ Im Gegenteil: Die Fragen der Prüfer richteten sich nicht nur an den Leiter des Altenzentrums, sondern auch an seine Bewohner. Anhand von mehr als 100 Kriterien wurde geprüft, ob Respekt und Rücksichtnahme gewährleistet sind und die Menschen über eine ausreichende Privatsphäre verfügen.

Die Urkunde hat das Altenzentrum schon erhalten. „Nach meinen Kenntnissen sind wir die einzige vollstationäre Einrichtung im Umkreis, die das Siegel trägt“, so Spangenberg.

Neue Flyer mit dem Symbol des „Grünen Hakens“ gibt es schon. Gültig ist die Auszeichnung nun zwei Jahren. tre