Kempen Hospital-Bad steht vor dem Aus

Die Anlage in der Reha-Abteilung ist sanierungsbedürftig. Eigentümer Artemed will ab 1. August entscheiden, ob das Bad eine Zukunft hat.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Die Zukunft des Schwimmbads im Hospital zum Heiligen Geist ist ungewiss. Aus Kreisen verschiedener Vereine, die das Bewegungsbad im Reha-Bereich nutzen, erfuhr die WZ, dass Klinik-Eigentümer Artemed eine Schließung plant. Der Grund sei ein zu hoher Sanierungsaufwand der Anlage.

Die Geschäftsführung wollte das endgültige Aus für das Bad noch nicht bestätigen. Allerdings stehe in Kürze eine Schließung für Wartungsarbeiten an. „Das Bewegungsbad im Hospital zum Heiligen Geist wird zum 1. August 2016 bis auf Weiteres außer Betrieb genommen“, lautet eine Stellungnahme von Geschäftsführer Thomas Paßers, die die Pressestelle auf Anfrage der WZ veröffentlicht hat. „Hintergrund ist die jährlich notwendige Wartung des Bewegungsbades. Wann und ob das Bad wieder genutzt werden kann, entscheidet sich während der Wartungsarbeiten der mittlerweile in die Jahre gekommenen Wasseraufbereitungsanlage.“

Besonders zuversichtlich dürften die Vereine und Gruppen, die das Bad seit Jahren nutzen, angesichts dieser Aussage nicht sein. Genutzt wird die Anlage an der Von-Broichhausen-Allee unter anderem von Sportgruppen der Vereinigten Turnerschaft (VT), der Rheuma-Liga und der Behinderten Sport Gemeinschaft (BSG) Kempen. Zudem gibt es samstags das äußerst beliebte private Angebot des sogenannten Babyschwimmens. Die betroffenen Vereine sind bereits von der Klinikleitung über die anstehenden „Wartungsarbeiten“ informiert worden.

„Mein Stand ist, dass wir noch in einem laufenden Verfahren sind“, sagte VT-Vorsitzender Detlev Schürmann auf Anfrage der WZ. Ein endgültiges Aus für das Bad sei demnach noch nicht beschlossen. Die Vereine seien von Artemed nach einer Lösung für die Finanzierung der Sanierung gefragt worden. Die Klärung dieser Frage dauere an.

Aus verschiedenen Kreisen der Kempener Politik erfuhr die WZ, dass für die Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage eine Summe von rund 80 000 Euro im Raum steht. Gehe es nach Artemed, sollen sich die betroffenen Vereine mit etwa 40 000 Euro daran beteiligen. Zusätzlich sollten auch die Nutzungsgebühren steigen. Artemed selbst machte gegenüber der WZ zu den Kosten keine offiziellen Angaben.

VT-Chef Schürmann will nun die weiteren Gespräche unter den Vereinen und mit der Krankenhausleitung abwarten. Eine endgültige Schließung wäre aus seiner Sicht für die „vielen Sporttreibenden“ bitter. Die VT selbst ist an drei Tagen in der Woche mit Aqua-Fitness in dem Bad vertreten. „An anderer Stelle in Kempen könnten wir das Angebot nicht aufrechterhalten“, so Schürmann. Für den Wassersport der VT und auch die Rehaangebote der anderen Vereine brauche man beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Wassertemperatur. Diese sei im Krankenhaus einzustellen. Im Schwimmbad Aqua-Sol würde sich das schon schwieriger gestalten.