Grefrath SV Grefrath für Fusion mit SuS Vinkrath
Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern. So gibt es zum Beispiel noch keine Einigkeit bei der Frage nach einem neuen Vereinsnamen.
Grefrath. „Wir müssen uns von alten Zöpfen trennen und Perspektiven für den Fußball in unserer Gemeinde entwickeln, das heißt Kooperation statt Isolation“, sagte der Vorsitzende des SV Grefrath, Bernd Lommetz, bei der Jahreshauptversammlung. Es ging um eine Fusion mit dem SuS Vinkrath. Dazu hatte der SV-Vorstand selbst den Antrag gestellt, diesen Zusammenschluss zu ermöglichen. Dadurch soll der Gesamtverein auf Dauer „leistungs- und lebensfähiger“ werden. Für den Antrag stimmten 23 Mitglieder, sieben waren dagegen, acht enthielten sich. Insgesamt hat der Verein 380 Mitglieder.
Aber es gibt noch einige Fragen. Zum Beispiel, ob überhaupt und ab wann es einen anderen Vereinsnamen gibt. Angestrebt wird von beiden Vorständen die Fusion zum 1. Mai 2017, da dann gemeinsam in die Spielzeit 2017/18 gestartet werden könnte.
Bernd Lommetz stellte das auch mit Justiziaren von Landessportbund und Fußballverband Niederrhein bereits abgestimmte Prozedere vor. Die gefundene Lösung heißt rechtlich nicht Fusion, sondern ist nach dem Bundesgesetzbuch (BGB) eine „vereinsrechtliche Verschmelzung mit Einzelrechtsnachfolge“ Lommertz versuchte dies zu verdeutlichen: Als ersten Schritt stellt Sus Vinkrath einen Auflösungsantrag, wonach dann vertraglich der SV Grefrath zum Rechtsnachfolger mit allen Rechten und Pflichten werden soll, also auch das SuS-Vereinsvermögen erhält. Die bisherigen SuS-Mitglieder, die dann erst einmal ohne einen Verein sind, müssten sofort einzelne Aufnahmeanträge beim SV stellen.
Bei der nächsten Jahreshauptversammlung des SV, wahrscheinlich im Frühjahr 2017, könne dann frühestens der Antrag auf eine Namensänderung gestellt werden. Da dadurch die Satzung geändert werden müsse, brauche dann dieser Antrag die Zustimmung von drei Vierteln der anwesenden Mitglieder.
Und wenn es diese Mehrheit nicht gibt? „Es darf bei diesem Zusammenschluss keinen Sieger oder Verlierer geben“, entgegnete der SV-Vorsitzende einzelnen Kritikern, für die eine Namensänderung oder eine andere Trikotfarbe überhaupt nicht infrage kam. Dabei gab es von den „Veteranen“ der Blau-Weißen keine Gegenreden, so kommentierte Karl Schiffer: „Ich bin dafür, auf einen neuen Namen werden wir uns schon einigen.“ Vielmehr waren es jüngere Leute, die keine Veränderungen und erst recht keinen neuen Namen wünschten, wie Christoph Mülders von der 3. Mannschaft.
Einen Fürsprecher bekam der Vorstand von seinem Ehren-Vorsitzenden, Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz. Die Fairness und der Anstand gebiete es, so der langjährige Vorsitzende, dass sich im neuen Vereinsnamen in irgendeiner Weise der SuS wiederfinde: „Ich selbst werde bei der Jahreshauptversammlung den Antrag auf Namensänderung stellen.“ Der Bürgermeister sprach davon, dass es den Kunstrasenplatz ohne SuS Vinkrath nicht gegeben hätte.
Ansonsten blikte der SV Grefrath bei der Versammlung auf die seit vielen Jahren erfolgreichste Saison zurück. „Das war schon grandios“, fasste Jürgen Claßen, Fußballobmann und auch federführend für das erfolgreiche Sponsoring des Vereins zuständig, das Jahr mit den beiden Aufstiegen der 1. und 2. Mannschaft zusammen. Claßen nannte den generellen Aufschwung, den der Verein in den vergangenen Jahren auch mit seiner immer besseren Ausstattung genommen habe, stellte dabei noch den großen Zusammenhalt der drei Senioren-Teams untereinander heraus.
Der Trainer der 1. Mannschaft, Peter Jacobs, will in der Spielzeit 2016/17 versuchen, möglichst früh eine abstiegssichere Position in der Bezirksliga zu erreichen.
Die Damen-Mannschaft musste wegen der dünnen Spielerdecke und des fehlenden Unterbaus vom nächsten Spielbetrieb abmelden; die Spielerinnen wechselten bereits zum SV Vorst.
Kassierer Denis Ambrosius hat mit seinem Team solide und gut gewirtschaftet. Ein Blumen-Präsent und Beifall gab es für Stefanie Hüpen. Sie war viele Jahre Leiterin der Jugendspielgemeinschaft von SV Grefrath, SuS Vinkrath und Borussia Oedt, trat aber jetzt aus „persönlichen Gründen nach so manchem Ärger mit einigen Trainern“ zurück.