Naturschutz in Kempen Viele Gefahren lauern: So rettet man Igel im Garten

Kempen · Straßenverkehr, Schottergärten und zunehmende Versiegelung, chemische Pflanzenschutzmittel und Mähroboter bedrohen den Lebensraum von Igeln zusehends – auch in Kempen. Das können Gartenbesitzer tun.

Igel sind laktoseintolerant. Deshalb kann Milch ihnen schaden.

Foto: dpa/Armin Weigel

(szo) Gartengeräte, Giftköder, Hunde, und nicht zuletzt der Straßenverkehr – auf den heimischen Igel lauern viele Gefahren. An den Menschen haben sich die kleinen Tierchen ganz gut angepasst, trotzdem geht die Zahl der westeuropäischen Igel nach Angaben der Weltnaturschutzunion aktuell stark zurück. Das ist der Grund dafür, dass die Deutsche Wildtierstiftung den Braunbrustigel 2024 zum Tier des Jahres gewählt hat. Die Stadtverwaltung Kempen hat Möglichkeiten zusammengetragen, wie Gartenbesitzer Igel in ihrem Garten schützen können.

Igel halten für gewöhnlich von November bis in den April hinein bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt Winterschlaf. Jetzt erwachen die stacheligen Säugetiere wieder und sind vermehrt in Gärten unterwegs. Auch viele Gartenbesitzer werden wieder aktiv im eigenen Garten.

Mähroboter können für Igel eine große Gefahr darstellen und sollten daher am besten gar nicht, keinesfalls jedoch nachts und in der Dämmerung benutzt werden. Viele Mähroboter sind nicht in der Lage, zwischen einer Rasenkante und einem Tier zu unterscheiden, weswegen es oft zu Kollisionen mit den Tieren kommt. Die scharfen Klingen können verschieden starke Schnittverletzungen an Schnauze, Bauch und Rücken verursachen.

Daher hat der Kreis Viersen zu Beginn des Jahres eine Allgemeinverfügung zum Verbot der nächtlichen Inbetriebnahme von Mährobotern im Bereich des Kreises Viersen erlassen. Demnach ist eine Inbetriebnahme von Mährobotern in der Zeit zwischen einer halben Stunde vor Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang auch in Kempen verboten.

Heimische Bepflanzung und Naturgärten helfen Igeln, Nahrung zu finden. Igel sind gerne auf wilden Wiesen unterwegs und stöbern Insekten in Totholz auf. Durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Unkrautvernichter wird nicht noch mehr der ohnehin schon schwindenden Insektenpopulation getötet. Dies kommt den Igeln zugute, die sich von Insekten ernähren.