Kempen Hüsch ist Fantasie und Glaube

Horst Eckel erinnerte an den großen niederrheinischen Kabarettisten.

Foto: Friedhelm Reimann

St. Hubert. „Ich träume gerne. Einmal Niederrhein hin und wieder zurück.“ Das sagte einst der bekannte Kabarettist Hanns Dieter Hüsch. Und zu einer Traumreise „Niederrheinisches Allerlei“ aus der Feder von Hüsch hatte Horst Eckel, Pfarrer im Ruhestand, am Sonntagabend in die Gustav-Adolf-Kirche in St. Hubert eingeladen. Ein berührender Abend, in dem man sich selbst erkannte, Stimmungen und Gefühle aufnahm, sich erinnerte und still vor sich hin lächelte. Es sind die kleinen Dinge des Lebens, die der Poet in seiner unnachahmlichen Art beschrieben hat.

Horst Eckel hatte ein wunderbares Allerlei aus den Hüsch-Werken zusammengetragen — eine Liebeserklärung an den Niederrhein und seine Menschen. Gespannt lauschten die etwa 90 Zuhörer.

Da war die Oma von Hüsch mit warmem, wissenden Gesicht — von oben bis unten voll mit Gemüt. Hanns Dieter, der kleine Junge mit rostroten Haaren, fing an, seine Fantasie zu entdecken. Auf dem poetischen Spaziergang durch die niederrheinischen Städte erzählte er, dass hier seine andere Seele aufwuchs; hier war alles in Ordnung, man konnte sein wie man wollte.

Die Fantasie der Zuhörer wurde angeregt. Das Zuhause als unsichtbares Bild tauchte auf: die Landschaft, die Menschen, Begebenheiten, menschliche Beziehungen. Die poetische Reise zu Land und Leuten war eine Huldigung an die niederrheinische Heimat.

„Der Niederrhein will lange angeguckt werden — bis man sich verliebt. Diese Gegend nimmt mir alle Endlichkeit und gibt mir Zeit. Hier ist der ganze Frieden“, so die Worte von Hüsch. „Wenn man schon nichts mitnehmen kann, dann ist es doch schön, wenn man so viele Menschen begleitet und geliebt hat“, zitierte Horst Eckel aus den literarischen Schätzen von Hüsch.

Hanns Dieter Hüsch ist Fantasie, Freundlichkeit, Kreativität, Glaube, Gewissen, Aufbegehren. Das niederrheinische Allerlei wurde musikalisch mitgestaltet von „Darktown-Strutters Revival“ aus Krefeld. Die St. Huberter Holzkirche bot einen besonderen Rahmen für diese Veranstaltung, die mit viel Applaus und musikalischen Zugaben bedacht wurde. Der Erlös aus der Spendensammlung wird für die musikalische Arbeit in der Gemeinde verwendet.