Hospital: Moderne Zimmer, neue Ärzte und Fußball bei „Sky“

In seiner Rede kündigte Geschäftsführer Clemens Guth verschiedene Investitionen in das Hospital an.

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Kempen. Wenn demnächst ein Spiel der Fußball-Champions-League ausschließlich im Bezahlfernsehen läuft, könnte es im Kempener Krankenhaus zu einem Anstieg der Belegzahlen kommen. Der Grund: In Kürze ist in allen Patientenzimmern des Hospitals der Empfang des Bezahlsenders „Sky“ möglich.

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Das ist eine der Neuerungen, die Geschäftsführer Dr. Clemens Gut beim Neujahrsempfang der Kempener CDU im Kolpinghaus verkündete. Die Christdemokraten hatten ihn eingeladen, um unter dem Titel „Unser Krankenhaus in Kempen — fit für die Zukunft“ zu referieren. Rund 400 Besucher waren am Freitagabend dabei, als Guth die Pläne des Hospital-Inhabers Artemed präsentierte.

Auf die geplante Errichtung einer psychiatrischen Tagesklinik und eines Ärztehauses ging Guth kurz ein. Die WZ hatte am Samstag exklusiv berichtet, dass das leerstehende Personalwohnheim abgerissen werden soll. An seiner Stelle plant Artemed einen Neubau. Hauptmieter soll nach Informationen der WZ der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit ambulanten Behandlungen für psychische Krankheiten wie Depressionen werden.

In seinem Vortrag sprach Clemens Guth im Zusammenhang mit diesem Projekt von der Errichtung eines „Fachärztezentrums“. Zu Kosten und Zeitplan machte er keine Angaben.

Konkreter wurde er da beim geplanten Umbau der Notaufnahme. „Das Thema haben wir uns für 2015 auf die Fahne geschrieben“, sagte Guth zu den architektonischen Plänen. Fachlich sei der Umbau der Notaufnahme bereits in vollem Gange. Zur besseren Koordination der Arbeit gebe es seit einigen Monaten einen neuen Leitenden Arzt. An einigen Schrauben wolle Artemed noch drehen. „Mir ist bewusst, dass wir in der Notfallambulanz teilweise zu lange Wartezeiten haben.“

Nachdem bereits drei große Stationen des Hauses seit 2012 renoviert worden sind, sollen in den nächsten Jahren auch die restlichen Bereiche kernsaniert werden. „Wie schon zuletzt geschehen, wollen wir überall die Krankenhaus-Atmosphäre reduzieren“, sagte der Geschäftsführer. Dazu sollen unter anderem ein verändertes Lichtkonzept und „offene Tresen“ beitragen.

Auch in den einzelnen Fachbereichen wird sich nach Angaben des Hospital-Trägers noch einiges tun. So sei in den vergangenen zwei Jahren ein „Zentrum für den Bewegungsapparat“ entstanden. „Durch die Erweiterung um die Wirbelsäulenchirurgie und nun den Aufbau einer stationären Schmerztherapie“, so Guth. Zu diesem Zweck tritt am 1. Februar ein neuer Chefarzt seinen Dienst an: Dr. James Blunk wechselt von der Uniklinik Köln nach Kempen.

Die Bereiche Gefäßzentrum und Neurologie sollen ebenfalls ausgebaut werden. In Kooperation mit dem Moerser Bethanien-Krankenhaus gibt es laut Guth bereits einen „eigenen Gefäßchirurgen“. „Das wollen wir weiter ausbauen.“ Einen Nachfolger für den scheidenden Chefarzt der Kardiologie, Dr. Volker Schwarz, präsentierte der Geschäftsführer im Rahmen des Neujahrsempfangs: Dr. Dragan Radosavac wechselt zum 1. April aus Moers nach Kempen.

Ein Pfund, mit dem man Wuchern kann, bleibe weiterhin die Gynäkologie des Krankenhauses. Entgegen des bundesweiten Trends verzeichnet die 2010 renovierte Station einen Anstieg bei den Geburten. „2014 hatten wir 662 Geburten in Kempen“, sagte Guth. 2013 waren es 570 Geburten. 2012 kamen an der Von-Broichhausen-Allee 586 Kinder zur Welt.

In der Gynäkologie, aber auch auf den anderen Stationen, schätzten viele Patienten vor allem einen „freundlichen und familiären Aufenthalt“. Guth: „Ein Krankenhaus ist sicher kein Hotel. Wenn man krank ist, muss man sich aber erst recht wohlfühlen. Sie wollen doch sicher nicht drei andere Leute auf dem Zimmer haben. Das ist ja noch nicht einmal wünschenswert, wenn man gesund ist.“