Überleben in der Medizin

In Deutschlands Krankenhäusern sind rund 100 000 Betten überflüssig. Zu dieser Ansicht kam jüngst der Verband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Nach Meinung von Experten gibt es bundesweit rund 500 Kliniken zu viel.

In der Nachbarschaft gab es in den vergangenen Jahren Fusionen und Schließungen von Standorten. 2014 haben das die Willicher schmerzhaft zu spüren bekommen. Den massiven Umbruch der Krankenhauslandschaft hat das Kempener Hospital haarscharf überlebt: Im Januar 2012 rettete Artemed mit einer Millioneninvestition das Haus der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist vor der Insolvenz.

Mit weiteren Millionen entwickelt Artemend das Hospital, dessen Gründung bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, zu einem modernen medizinischen Standort. Clemens Guth machte am Freitag erneut deutlich, dass die bauliche und fachliche Modernisierung weitergehen wird. Nur so ist das Überleben eines Krankenhauses anno 2015 möglich.

Nicht zu vergessen ist aber auch die lokale Verankerung. In erster Linie die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, die vor 2012 nicht die beste war. Der Artemed gelingt diese Verankerung bislang bestens. Der nächste Schritt ist die Errichtung eines Fachärztezentrums auf dem eigenen Gelände. Dieser kurze Weg wird weitere Patienten für das Hospital garantieren.

tobias.klingen@wz.de