Ikone Zarah Leander zum Leben erweckt
Theater: Welthits wie „Kann denn Liebe Sünde sein?“, präsentierte eine Musik-Revue über den berühmten Ufa-Star in der Jaeger-Halle.
Lobberich. "Nordische Waldfee", "personifizierte Rätselhaftigkeit", "Sirene des Nazi-Regimes"- Bezeichnungen für sie gab es viele, doch wer die Schwedin Zarah Leander (1907-1981) wirklich war, wusste wohl nur sie selbst. Das wollte das Tournee-Theater Thespiskarren am Sonntagabend in der fast ausverkauften Jaeger-Halle ändern: Die musikalische Revue "Zarah Leander: Der Wind hat mir ein Lied erzählt" versuchte, sich der unnahbaren Diva anhand ihrer Lieder zu nähern.
In der Hauptstadt trifft die Leander auf den Schlager- und Filmkomponisten Michael Jary (Christian Auer) sowie den schwulen Textdichter Bruno Balz (Victor Schiering), mit denen sie bei schwedischem Wodka so manchen Schlagerhit entwickelt. Doch das Trio zerbricht schließlich am ausgebrochenen Krieg und Zarah Leander kehrt nach Schweden zurück.
Geburt: Als Sara Stine Hedberg wurde die Sängerin und Schauspielerin am 15.März 1907 in Karlstad (Schweden) geboren und wuchs mit vier Brüdern auf. Durch ihr deutsches Kindermädchen und ihren deutschen Klavierlehrer hatte sie früh Kontakt zur deutschen Sprache und Kultur.
Privat: Sie war von 1926 bis 1932 mit dem schwedischen Schauspieler Nils Leander verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte. Es folgten weitere Ehen mit dem Journalisten Vidar Forsell (1932-1948) und dem Kapellmeister Arne Hülphers (ab 1956).
Karriere: Bis 1936 stand Leander bei der schwedischen Plattenfirma Odeon unter Vertrag, nahm 80Lieder auf. Der Durchbruch gelang ihr am 1. September 1936 in Wien mit der Operette "Axel an der Himmelstür". Im selben Jahr unterzeichnete sie einen Vertrag mit der Ufa in Berlin. Dort stieg sie zum bestbezahlten weiblichen Filmstar im Dritten Reich auf und drehte zehn Filme (u. a. "Es war eine rauschende Ballnacht"). 1942 Rückkehr nach Schweden.
Nach dem Krieg: In der Schweiz nahm Leander einige Platten auf. Nach zahlreichen Flops zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück. Man sah sie nun vorwiegend in Musical- und Theaterrollen.
Tod: 1978 erlitt die Schauspielerin bei einer Aufführung in Stockholm einen Schlaganfall, der sie fortan an den Rollstuhl fesselte. Sie starb am 23. Juni 1981 in Stockholm.