In Tönisberg sind die Narren los

600 Teilnehmer machten den Umzug am Sonntag zu einem sehenswerten Ereignis. Veranstalter waren die Rebellen der St. Antonius-Isodorus-Schützen.

Tönisberg. „Berger Jecke trecke“: Unter diesem Motto zogen am Sonntag rund 600 Narren durch Tönisberg, darunter 367 Kinder der Grundschule sowie der beiden Kindergärten. Organisiert hatten das Spektakel „Die Rebellen“ der St. Antonius-Isodorus Bruderschaft Tönisberg.

Ein dreifach „Ferkes Tönn“: Eine Woche früher Karneval feiern, das hat in Tönisberg Tradition — eine Tradition, die „Die Rebellen“ 1992 wieder hatten aufleben lassen. Johannes Hoeps, Sprecher der „Rebellen“, war im Vorfeld mit der Wurfmaterial-Akquise nicht unzufrieden: Würste und Berliner waren als Sachspenden zur Verfügung gestellt worden, rund 1500 Euro konnten den Gruppen zum Kauf von Wurfmaterial übergeben werden. Das reichte, um so manchen Bollerwagen mit Leckereien randvoll zu füllen.

Es war bitterkalt am Sonntag, aber die Kälte sah man nicht allen Zugteilnehmern an. Die Zweitklässer der Grundschule hatten sich für das Thema „Lubo aus dem All“ entschieden und trugen deshalb ganz authentisch eine ungesunde grüne Gesichtsfarbe zur Schau. Ebenfalls grün war der Waldmeisterlikör, den die Erwachsenen mitführten.

Jens Grundei hatte im Eisbärenkostüm keinen Grund, sich über die Kälte zu beklagen. Seine Töchter Mathilde und Merrit von der Katholischen Kindertagesstätte, machten als Mini-Eisbären mit. Sie schienen sich bei diesem Wetter artgerecht untergebracht zu fühlen.

War das da hinten etwa Jürgen Drews als „König von Mallorca“? Nein, Michael Bernd hatte sich von Ehefrau Maria den prächtigen Königsmantel nähen lassen — der Familienvater verkörperte die böse Königin aus dem Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“.

Die meisten Aktiven der Städtischen Kindertagesstätte traten als Zwerge auf. Die Zwillinge Bastian und Collin Foehde (3) waren erstmals dabei und wirkten zunächst wenig begeisterungsfähig mit ihren langen roten Zipfelmützen.

Die Erstklässler und ihre Eltern machten als Vampire mit. Die langen Eckzähne störten beim Sprechen, sahen aber umwerfend gut aus. Aliens — dahinter verbargen sich die Drittklässler — sowie Engel und Teufel, dargestellt durch die Drittklässler, rundeten das bunte Bild ab. Jörg Platen fuhr mit der Kutsche mit, die von den Kaltblütern Sally und Nixe gezogen wurde. Er hatte genug Platz für „Fußkranke“, die auf dem zwei Kilometer langen Zugweg schlapp machten.

Die Straßen waren mit Luftballons geschmückt, überall wurden Erfrischungen gereicht. Anschließend traf sich die Narrenschar in der Gaststätte „Alte Scheune“ zum Aufwärmen und Feiern.