Kempen Investor für die Zeche ist in Sicht

Die RAG hat offenbar einen potenziellen Käufer für das Gelände in Tönisberg gefunden. Anfang September gibt es einen Workshop.

Foto: Kurt Lübke

Tönisberg. Für alle, die auf den dauerhaften Erhalt der denkmalgeschützten Zechengebäude hoffen, gibt es gute Nachrichten. Nach Informationen der WZ aus dem Umfeld der Kempener Politik gibt es einen Investor, der konkrete Pläne hat, das Gelände von der Ruhrkohle AG (RAG) Montanunion zu übernehmen. Mit dem Ziel mehrerer Gewerbeansiedlungen rund um die denkmalgeschützten Gebäude: Förderturm, Maschinenhaus und Schachthalle.

Wie schon berichtet, gab es in den vergangenen Monaten Kontakt zu drei interessierten Investoren für das Gelände. Diese haben sich die Anlage vor Ort in Tönisberg angeschaut. Das bestätigt auch die RAG Montanunion als Eigentümerin des Zechengeländes. Auf die Frage nach den konkreten Plänen eines Investors gibt sich das Essener Unternehmen aber zugeknöpft. „Zu laufenden Verhandlungen geben wir grundsätzlich keine Wasserstandsmeldungen ab“, so Pressesprecher Stephan Conrad gegenüber der WZ. Insofern wollte das Unternehmen auch weder bestätigen noch dementieren, dass derzeit bereits ein Vertrag ausgearbeitet werde.

Pressesprecher Conrad stellte im Gespräch mit der WZ in Aussicht, dass ein geplanter Workshop mit allen Beteiligten mehr Informationen liefern könne. Dann gehe es um ein Nutzungskonzept für das Areal. Für diesen Workshop sei die Stadt Kempen federführend zuständig. Und dieser Workshop soll auch wie geplant am 7. September in Kempen stattfinden, wie Beigeordneter Stephan Kahl auf Anfrage bestätigt.

Dann wollen RAG, Stadt und der Förderverein zum Erhalt des Zechengeländes sowie weitere beteiligte Behörden und die Kempener Politik über den Stand der Dinge beraten. „Ich hoffe, dass wir dann auch eine konkrete Grundlage auf dem Tisch haben“, so Stephan Kahl. Die RAG wolle im Rahmen des Workshops über den Verlauf der Markterkundung in den vergangenen Monaten berichten. Heißt: Die Firma wird mitteilen, wie die Investorengespräche verlaufen sind. Und möglicherweise wird die RAG dann kundtun, dass es konkrete Pläne gibt.

Zu diesem konkreten Vorhaben wollte sich auch Stephan Kahl nicht tiefer in die Karten schauen lassen. „Bei allen Ideen und Plänen muss nun die Ernsthaftigkeit überprüft werden“, so der Beigeordnete. Und in diesem Prozess befinde sich das Unternehmen RAG derzeit.

Beim Förderverein für das Zechengelände beobachtet man die aktuellen Entwicklungen mit Zuversicht. „Ich bin guter Dinge, dass auch die Ideen des Fördervereins bei allen Überlegungen eingebunden werden“, sagt Vorsitzender Peter Kunz. Wie mehrfach berichtet, will sich der Förderverein gemeinsam mit dem Naturschutzbund (Nabu) an der Entwicklung eines Nutzungskonzept beteiligen.

Was die jüngsten Termine mit möglichen Investoren angeht, steht Peter Kunz nach eigenen Angaben mit RAG und Stadt Kempen im Austausch. Auf Anfrage der WZ wollte auch er nichts zu den wohl laufenden konkreten Gesprächen sagen. Mit allen interessierten Investoren sei vereinbart worden, dass nichts an die Öffentlichkeit dringe. „Und daran werde ich mich auch halten“, sagt Kunz. Auch er blicke mit Spannung auf den Workshop-Termin im September.