„Haltestelle“ Kempen unterstützt 18-jährige Künstlerin Haltestelle vergibt Stipendium
Kempen · Das Kempener Veranstaltungshaus „Haltestelle“ gewährt Luzie Micha ein einjähriges Stipendium. Die 18-Jährige studiert das Fach Jazz-Trompete an der Folkwang Universität. Nun kann sie sich ganz auf die Musik konzentrieren.
Sie nahm am Big-Band-Workshop in der „Haltestelle“ Kempen teil, der in jedem Jahr von Martin Schädlich geleitet wird, und fiel durch ein besonderes Talent im Trompetenspiel auf. Das brachte ihr jetzt ein einjähriges Stipendium ein, das ihr der Betreiber des Veranstaltungshauses „Haltestelle“, Andreas Baumann, großzügig gewährt: Luzie Micha (18) aus Mönchengladbach studiert seit Oktober letzten Jahres an der Folkwang Universität der Künste in Essen das Fach Jazz-Trompete. Sie auf ihrem musikalischen Karriereweg zu fördern, hat sich Andreas Baumann zum Ziel gesetzt: „Sie ist eine außerordentlich talentierte Musikerin und verdient unsere volle Unterstützung“, sagt ihr Förderer.
Das offizielle Schreiben zum Stipendium überreichten „Haltestellen“-Organisator Wolfgang Thier, selbst ein guter Jazzpianist, und der Instrumentalpädagoge und hervorragende Jazztrompeter Martin Schädlich. Der war auf die junge Musikerin schon vor Jahren beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ aufmerksam geworden, wo er selbst Juror war. „Luzie spielte ein Swing-Stück mit sehr viel Intensität, das war beeindruckend. Überhaupt ist sie ein ganz großes Talent, ihr Spiel ist geschmackvoll und sie trifft die Stimmung der Stücke sehr gut. Ihre besondere Stärke ist die so überaus gekonnte Improvisation.“
Mit drei Jahren hatte sie
den ersten Musikunterricht
Die junge Musikerin wechselte zu dem Grefrather Markus Türk als Lehrer, der in Mönchengladbach – wie übrigens auch in Kempen – eine Big Band leitet, bei dem sie sehr viel lernte und der sie zum Jazz brachte. Schon mit drei Jahren war sie in der „Musikalischen Früherziehung“ der Musikschule Mönchengladbach, mit sechs Jahren hatte sie ihren ersten Trompeten-Unterricht.
Luzie Micha stammt aus einer sehr musikalischen Familie: Schwester Johanna spielt Posaune, Bruder Moritz Gitarre, der Vater unter anderem Keyboard, die Mutter ist Jazzsängerin. Sie spielten alle zusammen vom Balkon ihres Hauses an der Rubensstraße nahe dem Bunten Garten in Mönchengladbach, als wegen der Corona-Pandemie keine Konzerte möglich waren, zur Unterhaltung von Nachbarn und Passanten. Die Geschwister traten mit befreundeten Jazzmusikern als Jazzformation Fourfold im Jahre 2018 auch beim Viersener Jazzfestival mit Erfolg auf. Wolfgang Thier betonte bei der Überreichung des Stipendiums: „Luzie ein Stipendium zu gewähren, entspricht haargenau der Grundidee der ,Haltestelle‘, Begegnung zu ermöglichen und Kunst zu fördern. Das einjährige Stipendium macht sie finanziell ein bisschen unabhängiger, so muss sie nicht nebenher jobben gehen, sondern kann sich ganz auf ihre Musik konzentrieren.“ Thier bot ihr an, jederzeit in der „Haltestelle“ üben und allein oder mit Band spielen zu können. Die Räumlichkeiten kennt sie ja zur Genüge, hat sie doch schon seit langem hier geprobt.
„Musik ist mein Leben.
Das Stipendium ist klasse“
Entsprechend dankbar zeigte sich die junge Musikerin nun bei der Übergabe des Stipendiums: „Musik ist mein Leben. Das Stipendium ist klasse, das war eine ganz große Überraschung für mich, für die ich sehr dankbar bin. Und Equipment und ein Instrument wie meine neue Trompete erfordern ja auch finanzielle Mittel, da hilft das Stipendium enorm.“